Über die Herkunft des schwedischen Weihnachstgerichts gibt es mehrere Varianten, die wir hier aber nicht aufzählen möchten, da schon genug darüber im Netz kursiert. Ziemlich wahrscheinlich ist aber der Fakt, dass es sich entweder um ein „Arme-Leute-Essen“ oder um „Improvisations-Küche“ handelt. Beides passt auch gut zum reduzierten Kochen am Lagerfeuer. Eines ist aber sicher: Janssons Frestelse ist DER Kartoffel-Anchovis-Auflauf aus Schweden und darf bei keinem Weihnachtsessen – Julbord auf schwedisch – fehlen. Was auf jeden Fall auch noch zu beachten ist, wenn ihr das Gericht nachkocht: Für Janssons Versuchung solltet ihr keine bei uns üblichen Anchovis nutzen. Diese sind sehr stark gesalzen und können den Geschmack von Janssons Frestelse ziemlich verfälschen. Besser, aber auch schwerer zu besorgen sind richtigen Anchovisfilets, die eher salzig und mit Kräutern eingelgten Sprotten oder auch dem dänischen „appetitsild“ gleichen. Falls ihr nur die üblichen Anchovis habt, geht mit dem Salz etwas sparsamer um!
Zutaten für Janssons Frestelse:
Für 4 Personen
- 1 kg mehlige Kartoffeln
- 2 große Zwiebeln
- ca. 200 g Anschovisfilets – die richtigen :-)
- frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
- 200 ml (Pflanzen-)Sahne
- 3 Esslöffel Paniermehl/Semmelbrösel
- 4 Esslöffel Butter/Margarine
- ca. 3 Esslöffel gehackte Blattpetersilie
- Salz, Pfeffer, Bratöl
Die Zubereitung:
- Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden
- Zwiebeln schälen, in Ringe schneiden und in der Pfanne mit etwas Öl auf dem Feuer andünsten
- eine feuerfeste Form oder den Topf des Trangia mit Butter/Margarine einfetten und mit der Hälfte der Kartoffeln auslegen, nach Belieben mit Salz/Pfeffer würzen
- auf die Kartoffelscheiben die gedünsteten Zwiebeln verteilen plus eine Hälfte der Anchovis auflegen
- darauf die restlichen Kartoffelscheiben legen und auf die Kartoffeln die zweite Hälfte der Fische (Anchovis) verteilen
- nun die Sahne darüber gießen, mit Salz/Pfeffer nach Belieben (und Art der Anchovis!) würzen
- auf die Sahne das Paniermehl verteilen und die Butter/Margarine in Stücken (Flocken) auf der Sahne verteilen
- insgesamt ca. 40 Minuten bei etwas mehr Unterhitze garen
- Wenn die Kartoffeln durch sind (Stichprobe machen!), es aber noch keine knusprige Kruste oben drauf gibt, legt für kurze Zeit ( 5 Minuten) noch mal richtig Glut auf den Deckel, während es von unten nicht mehr heiß sein darf.
- Vor dem Servieren kann der Auflauf ruhig noch 10 Minuten an einer warmen Stelle ruhen, bevor ihr die gehackte Petersilie darüber streut und euch und eure Gäste verwöhnt.
Wir haben in Schweden realtiv kanutauglich mit einem Trangia im kleinen Hordentopf einen Backofen nachgestellt. Wenn ihr nicht so auf das Gewicht achten müsst, könnt ihr Janssons Veruchung auch mit einem Dutchoven erliegen. Wir finden ja, je größer die Oberfläche ist, um so mehr knusprige, leckere Kruste gibt es. Also probiert´s aus und schreibt und gerne wie euch Janssons Frestelse gelungen ist und geschmeckt hat.
Gutes Gelingen und smaklig måltid!
Hier findet ihr noch eine passende schwedische Nachspeise.
Views: 21