Unimog-Museum, Gaggenau
Bevor wir die Wanderung richtig starten, statten wir dem Unimog-Museum in Gaggenau, das direkt am Beginn der Tour liegt, einen Besuch ab. In der Indoor-Ausstellungsfläche bekommt man einen guten Überblick über die mehr als 60 jährige Geschichte des Unimog. Die wechselnden Sonderausstellungen bieten häufig Spannendes und Kurioses an. Richtig aufregend ist der Outdoor-Parcours. Dort kann man als Beifahrer auf der Erprobungsstrecke den Unimog im wahrsten Sinne erfahren! „Unser“ Unimog hat 4000 PS und in ihm bringt uns unser geübter Fahrer eine 45⁰ Steigung hinauf, irgendwann liegen wir fast in unserem Sitz und beim Blick durch die Windschutzscheibe sehen wir nur noch den Himmel über uns. Dieses Fahrabenteuer macht richtig Laune und man muss sich nicht im Vorfeld dafür anmelden.
Waldseebad, Gaggenau
Das Waldseebad erreichen wir nach einigen Kilometern und nachdem wir schon so richtig auf Betriebstemperatur sind, wäre eine Abkühlung hier traumhaft. Das Freibad liegt sehr idyllisch mitten im Wald im Traischbachtal und ist liebevoll mit Grotten und Stegen angelegt. Badehose und –anzug auf jeden Fall einpacken! Wer wie wir leider vor Saisonstart dort ist, kann zumindest in der benachbarten Gaststätte bei einem Erfrischungsgetränk auf die tolle Anlage schauen.
Ruine Alt-Eberstein, Ebersteinburg
Zur Ruine Ebersteinburg hinauf, müssen wir erst einen ordentlichen Anstieg bewältigen bevor wir zwischen den Bäumen als Erstes die badische Flagge in gelb-rot-gelb auf dem Turm entdecken. Der Aufstieg hinauf zur Ruine lohnt sich sehr. Im Hof gibt es einen schattigen Biergarten mit Kastanien, die vielen Turmstufen hinauf auf den Turm werden mit einem tollen Rundum-Blick belohnt.
Wolfsschlucht und Teufelskanzel
Hinunter zur wildromantischen Wolfsschlucht gelangen wir nach einigen Kilometern. Zuvor kommen wir noch vorbei an der Lukas-Hütte, die imposant auf einem Felsen steht und den Blick ins Murgtal freigibt und Gelegenheit bietet, das mitgebrachte Vesper auszupacken.
Auch die Wolfsschlucht wartet wie so oft im Schwarzwald mit einer Sage auf, die wir an dieser Stelle aber nicht verraten, wollen wir euch doch den Spaß nicht vorab nehmen. Nach der Wolfsschlucht mit dem gleichnamigen Hotel überqueren wir die Straße und nehmen Kurs auf den Merkur, den Hausberg Baden-Badens. Einen kleinen Abstecher hinunter zur Teufelskanzel lassen wir uns nicht entgehen. Ein Sitzbankarrangement mit Blick auf Baden-Baden bietet auch hier wieder eine ideale Kulisse für eine Pause.
Der badische Merkur auf 668 Metern
Durch den schattigen Stadtwald Baden-Badens geht es dann sanft und stetig ca. 2,7 km aufwärts zum Hausberg der Kurstadt, dem Merkur. Die spektakuläre Aussicht von hier ist kein Geheimtipp und somit herrscht dort oben ein buntes Treiben von Familien, Sonnenanbetern und Schaulustigen. Der Merkur ist ein beliebter Startpunkt für Gleitschirmflieger und bei geeigneter Thermik zieren eine Vielzahl von bunten Gleitschirmen den Himmel. Wer einen Abstecher hinunter in die mondäne Kurstadt machen möchte, kann hierzu die Bergbahn nutzen. Wir nutzen die kostenlose Fahrt mit dem Fahrstuhl auf die 23 Meter hohe Plattform des Merkur-Turms und genießen den Rundum-Blick auf Schwarzwald, Vogesen Rheintal und freuen uns, dass wir noch so viel Strecke auf der Murgleiter vor uns haben. Schon nach den ersten rund 16 Kilometern sind wir sehr angetan von der Tour und der Mischung aus Wandern und Genießen mit Augen, Gaumen, Ohren.
Das Fachwerkstädtchen Gernsbach
Nach dem Trubel auf dem Merkur geht es auf dem letzten Etappenteil hinunter nach Gernsbach über Binswasen und dem Naturfreundehaus Weißer Stein wesentlich ruhiger zu. Binswasen rund 1,2 km unterhalb des Merkurs bietet eine hübsche „Hütte“ zum Vespern und das weitere 1,2 km entfernt gelegene Naturfreundehaus auf 396 Metern ist am Wochenende bewirtschaftet und wir genießen hier ein kühles Radler bevor wir die letzten Kilometer nach Gernsbach unter die Wandersohlen nehmen. Das Anglergewässer Träufelbachsee (Baden verboten!) kündigt sozusagen Gernsbach an. Nach rund einem weiteren Kilometer begrüßt uns der Storchenturm von Gernsbach, der leider bei unserem Besuch verwaist ist und auch zur Turmbesichtigung, sonnstags bis 17 Uhr sind wir schon zu spät dran. Dafür laden die vielen Wirtschaften mit ihren Außenbereichen in der historischen Fußgängerzone zum Verweilen ein und ein „Etappenbier“ haben wir uns alle mal verdient. Neben den schönen Gassen ist auch der Katz´sche Garten ein blühender Augenschmaus. Direkt am Murgufer lädt die historische kleine Parkanlage zum Entspannen ein. Auch hier ist der Eintritt kostenlos, allerdings kommen wir auch hier nach unserem Ankommenstrunk zu spät an, denn die Anlage schließt um 18 Uhr. Aber auch der Blick von außen ist äußerst imposant.
Unsere Unterkunft das Romantiklandhaus Hazienda liegt mitten in einem Wohngebiet rund 10 Minuten von der Fußgängerzone. Als wir davor stehen – wüssten wir es nicht besser – fühlen wir uns nicht wie Wanderer auf der Murgleiter im Nordschwarzwald sondern versetzt nach Spanien. Das Ehepaar Hangen hat hier in liebevoller Detailarbeit mit Phantasie und Materialien aus Spanien ein wundervolles südländisches Ambiente geschaffen. In der Tapas-Bar können sich auch nicht Übernachtungsgäste verwöhnen lassen und der Blick in den Garten, fühlt sich an wie ein kleiner Ausflug in den Süden. Das Frühstücks-Buffet wartet ebenfalls mit südländischen Leckereien auf: Oliven, Serrano-Schinken, Manchego, Café con leche – köstlich!
Weitere Informationen:
Parkmöglichkeiten: In Gaggenau Unimog-Museum, bitte Parken mit den Mitarbeitern absprechen, da auf den Parkflächen auch Veranstaltungen stattfinden.
Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln: Gaggenau, Baden-Baden, Gernsbach, www.kvv.de
Wir danken für die freundliche Unterstützung Baiersbronn und der Ferienregion im Tal der Murg.
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