Schneeschuhwanderung um den Schmuckenstein in der Ramsau

Schneeschuhtour rund um den Schmuckenstein

Schneeschuhtour rund um den Schmuckenstein

Besser kann auch in Bayern ein Wintertraumtag kaum aussehen. Blauer Himmel, weiße verschneite Winterlandschaft und wir als bunte Farbtupfer mit unseren an Tennisschlägern erinnernden Schneeschuhen. Wir freuen uns auf eine aussichtsreiche, sportliche Tour rund um den Schmuckenstein mit viel Blick auf die Berchtesgadener Alpen. Die zu Beginn noch sehr gut ausgeschildert (Weg Nr. 75) ist, aber dann spielen uns die Schneemassen einen Streich und wir verlieren ziemlich die Orientierung. Aber am Ende ist alles gut!

Pulvriger Schnee auch beim Schneehschuh gehen optimal!

Schneeschuhgehen im Pulverschnee ist ein Riesenspaß

Zu Beginn noch gut ausgeschildert

Parallel zum Schmuckenlift oder durch den Wald begrüßen uns gleich zu Beginn einige Höhenmeter. Oberhalb vom Lift müssen wir uns dann zwischen zwei Wegführung entscheiden. Wir nehmen den Abzweig nach rechts in den Wald. Für diese Variante spricht, dass die anstrengenden Passagen am Anfang liegen und wir den steilen Teil hinauf gehen. Durch den Winterwald gewinnen wir auf rund zwei schweißtreibenden Kilometern stetig an Höhe. Sehr praktisch, dass unsere Schneeschuhe eine Verstellmöglichkeit haben und wir im „High-Heel-Modus“ wesentlich leichter den Berg hinauf kommen. Auf der folgenden langen Bergquerung um den Schmuckenstein haben wir den Törlkopf und Karrkopf sowie die unverkennbare Schlafende Hexe im Visier. Manchmal sacken wir trotz Schneeschuhen knietief in den unberührten Schnee ein. Auf dieser langen Passage ist es wichtig die Höhe zu halten und sich auch der potenziellen Lawinengefahr bewusst zu sein. Die Tour sollte man nur bei guten Bedingungen entweder mit GPS oder Guide und guter Kondition gehen. Rückblickend waren wir hier viel zu unbekümmert unterwegs.

Bergauf Schneeschuhgehen ist schweißtreibend.

Schneeschuhgehen kann auch ganz schön anstrengend sein.

Planlos durch den Schnee

Der Schnee begräbt die rot-weiß-roten Markierungen und wenn man dem Schild nach rechts Richtung Loipl folgt oder wie wir nach links abzweigt, ist man auf der falschen Spur und landet verbunden mit einem sportiven Anstieg auf dem Pfaffenbichl (1420 m). Die „falsche Fährte“ ist wunderschön, denn wir gehen durch einen riesigen unberührten Schneeteppich und die Schneekristalle glitzern einladend in der Sonne. Hier hat Frau Holle wahrlich eine märchenhaft schöne Winterlandschaft gezaubert. Durchquert man doch ein unberührtes, einsames tief verschneites Wunderland. Die Bäume scheinen förmlich unter den Schneemassen zu ächzen. Auch wir stöhnen ein bisschen, denn der Schnee auf unseren Schneeschuhen hat ein ordentliches Gewicht; es ist gar nicht so einfach den eingesackten Schuh wieder aus dem Tiefschnee herauszuziehen und den nächsten Schritt zu machen.

Schneekristalle glitzern im Sonnenlicht

Unberührte Schneeschönheiten im Sonnenlicht.

In netter Gesellschaft

Unterwegs machen wir Bekanntschaft mit Richard, einem Tourengeher aus Salzburg. Er irrt ebenfalls etwas orientierungslos durch den Wald und ist froh, dass wir nun gemeinsam den Weg zur Mordaualm suchen. Der Umweg ist auf jeden Fall die Mühe wert. Aber definitiv keine Einsteigerroute und auch uns ist die Anstrengung  an unseren roten Köpfen deutlich anzumerken.
Aber auch die reguläre Wegführung zur Mordaualm ist märchenhaft und wir empfehlen zumindest Anfänger diese Tour nicht alleine zu machen. Dann ist die Mordaualm, im Sommer wird hier Käse hergestellt, endlich in Sicht und uns fällt nicht nur ein kleiner Stein sondern ein ziemlicher Brocken vom Herzen. Aus dem Wald heraus kommend, weitet sich der Blick und oberhalb am Almkreuz warten zwei Bänke mit oscarverdächtigem Landschaftskino: Watzmann, Hochkalter mit Blaueisgletscher, Hundstod und Reiteralpe. Beim Blick zurück über die Schulter haben wir Sicht auf das Lattengebirge. Das ist der perfekte Platz für eine Vesperpause aus dem Rucksack, denn Einkehrmöglichkeiten gibt es hier unterwegs keine. Stundenlang könnten wir hier noch verweilen. Durch den nicht geplanten Umweg, brechen wir jedoch nach 45 Minuten wieder auf, um die Runde nicht im Dunkeln abzuschließen.

Traumhafter Ausblick auf den Blaueisgletscher, die im Sonnenlicht strahlen.

Bilderbuchausblick auf den Hochkalter und den Blaueisgletscher.

Rückweg mit Aufblick

Wir genießen kurz das Berg ab gehen und suchen uns hierfür die richtig pulverigen Stellen aus. Denn es macht auf Schneeschuhen besonders viel Spaß, den Hang möglichst schnell hinunter zu springen. Dann folgen wir der Ausschilderung Nr. 75 am Wald, und später dem Wildzaun entlang. Wer weiter den Forstweg abwärts nimmt, ist auf dem Holzweg, also Augen auf! Die traumhafte Aussicht bleibt uns weiter erhalten. Die wundervollen Bergriesen begleiten uns weiter und die untergehende Sonne verleiht ihnen ein besonders schönes Make-up. Nach weiteren 90 Minuten kommen wir oberhalb vom Schmuckenlift an, der bereits den Arbeitstag beendet hat. Die kleinen Schneeraupen präparieren die Piste für den nächsten Tag und wir erreichen kurz darauf den inzwischen ziemlich leeren Parkplatz.

1-A-Ausblick auf einer Pausenbank auf dem Rückweg.

Traumhafte Aussicht auf die Berchtesgadener Alpen.

Infobox:

Wegausschilderung: Weg Nr. 75
Start u. Ziel: Parkplatz Hochschwarzeck bei Ramsau
Länge: ca. 10 km
Aufstieg: ca. 570 hm
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Einkehrmöglichkeiten: an der Liftstation
unsere empfohlene Unterkunft ist das Karnerlehen, es ist gemütlich und Myriam, die Wirtin, hat immer einen guten Tipp parat.

Wenn ihr nach dieser anspruchsvolleren Tour mal etwas entspannter unterwegs sein wollt, können wir euch die Strecke im Wimbachtal empfehlen. Eine weitere Tour mit etwas mehr Höhenprofil führt hinaus auf das Söldenköpfl und weiter zum Toten Mann.

Schneeschuhverleih:
Ski Berchtesgaden Oberau, 83471 Berchtesgaden, Tel.: +49 8652 976710
Bergschule Watzmann, 83486 Ramsau; Tel.:  +49 8657 711

Wer einige Tage in der Ramsau verbringt, kann noch weitere schöne Schneeschuhtouren entdecken, z. B. zur  Wimbachklamm (Anfänger geeignet) oder hinauf zum Hirscheck und weiter zum Söldenköpfl (mittelschwer, Abkürzung mit dem Rodel möglich).

Auf dieser Tour wurden wir vom Berchtesgadener Land unterstützt.

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14 Antworten zu Schneeschuhwanderung um den Schmuckenstein in der Ramsau

  1. Pingback:Schneeschuhtour durch die Wimbachklamm zum Wimbachschloss - outdoor-hochgenuss.de

  2. Pingback:Aussichtsreiche Schneeschuhrunde in der Ramsau: Hirscheck, Toten Mann, Söldenköpfl

  3. Sepp sagt:

    Wirklich wunderschöne Bilder, ich kenne den Weg gut, bin ihn aber noch nie im Winter gegangen. Wird mal Zeit ;-)

  4. Britta sagt:

    Wow die Bilder sind wirklich sehr beeindruckend! Sieht nach einem tollen Erlebnis aus!

  5. Resiiilein sagt:

    Was für herrliche Bilder. Wunderschön! Super, dass ihr die Route so gut beschreibt. Vielleicht komm ich irgendwann mal drauf zurück.

  6. wow, das schaut wirklich nach absolutem Wintergenuss aus! ich war langer nicht mehr in Bayern oder Franken – früher als Kind sehr häufig, auch im Winter! bin auch so ein Winterwonderland-Fan und liebe den Schnee bei so tollem Sonnenschein :)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von L♥ebe was ist

    • Outdoor Hochgenuss sagt:

      Hallo Tina,
      dann wird es mal wieder Zeit in den Schnee zu gehen. Es ist wirklich fantastisch und wird dir sicher sehr gefallen. Gerade auf Schneeschuhen durch die stille Weite und die Wälder zu streifen, macht süchtig. Also Vorsicht! ;)
      Viele Grüße, Thomas und Silke.

  7. Katja sagt:

    Oh was für schöne Bilder. Ich hatte noch nie eine Schneeschuhwanderung gemacht.

    • Outdoor Hochgenuss sagt:

      Hallo Katja, dann können wir dich jetzt hoffentlich zu deiner ersten Tour animieren. Wenn du weitere Infos brauchst, melde dich einfach bei uns.
      Winterliche Grüße, Thomas und Silke.

  8. Sirit sagt:

    Liebe Silke, lieber Thomas! Was sind das für tolle Bilder ! Da möchte man ja kopfüber rein hüpfen! Irre! Danke für den Beitrag! LG, Sirit von Textwelle

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