Das Saarland ist für viele noch unbekanntes Terrain, wir stellen euch ein paar Highlights vor!
Ein frühlingshaftes verlängertes Wochenende im Saarland: mit geselligen Outdooraktivitäten wie Fußballgolf, Tafeltouren am Losheimer See und im Saarbrücker Urwald und eine länderübergreifende Radtour entlang der Saar. Wir nächtigen in besonderen Unterkünften wie einem Gartenbett, einem Weinfass und einem stylischen Hotel!
Aktiver Start mit Fußballgolf in Beckingen
Wir beginnen unser verlängertes Wochenende in Beckingen mit einer Runde Fußballgolf. Ähnlich dem Minigolf ist die Herausforderung mit einem Fußball 18 Bahnen mit einer Länge zwischen 40 und 165 Meter zu spielen und dabei ganz verschiedene Hindernisse wie z. B. Hürden, Stelen, Gräben oder Torwände erfolgreich zu umspielen. Die einzelnen Bahnen haben es echt in sich und für uns ist es teilweise schon Herausforderung genug, den Ball auf der gemähten Fläche zu halten und nicht ins „Rough“ zu spielen. Wir vergnügen uns bei Sonnenschein rund 2,5 Stunden auf dem Platz, amüsieren uns zwischendurch über einen Junggesellenabschied, der sich mit dem angehenden Bräutigam im üppigen rosa Kostüm auch durch den Parcours spielt. Anschließend geht es weiter an den rund 20km entfernten Losheimer See. Dort haben wir eine Übernachtung im romantischen Gartenbett gebucht. Leider wird die Übernachtung im Gartenbett aktuell nicht mehr angeboten! Das Erlebnis war aber so einzigartig, dass wir es weiterhin mit euch teilen möchten.
Übernachtung im Gartenbett im Park der Vierjahreszeiten
Die beiden Schlüssel fürs Paradies erhalten wir im Seehotel Losheim und rund 500 Meter entfernt im Bistro des Parks der Vierjahreszeiten. Ein Schlüssel öffnet nach 18 Uhr (offizielle Schließzeit des Parks) die Pforte in den paradiesischen Garten des Parks, in dessen Mitte mit Blick auf den Losheimer See das himmlisch anmutende Doppelbett zum Träumen unterm Sternenhimmel einlädt. Der zweite Schlüssel ist sozusagen der Plan B bei Regen und gibt Zugang zu einem „klassischen“ Doppelzimmer mit Dusche und WC im Seehotel. Und just an unserem Übernachtungsabend gießt es pünktlich zum Ende des Mehrgangmenüs wie aus Kübeln. Die Verlockung ist groß nun doch das kuschelige Hotelzimmer zu nutzen. Aber wir widerstehen der Versuchung und treten zur Sicherheit mit zusätzlichen Schlafsäcken ausgestattet, unerschütterlich den Weg durch den Regen zu unserem Bett im Freien an. Mal sehen, ob das Pavillonzelt, das das Bett umgibt dem hartnäckigen und lange anhaltenden Regen standhält – ja, es besteht den Belastungstest bravourös. Wir werden nicht nass und zu unserer Überraschung ist es in den Kunst-Federbetten auch kuschelig warm, so dass wir unsere Schlafsäcke gar nicht gebraucht hätten. Auch auf einen Wecker kann man getrost verzichten, denn der ist in Form des Vogelgezwitschers inklusive. Dusche und Frühstück gibt es dann wieder im Seehotel.
Tafeltour am Losheimer See
Direkt am Hotel starten wir zur Losheimer Tafeltour. Die rund 10,5 km lange Wanderung führt teilweise um den See, vorbei an einer erfrischenden Kneippanlage mit Barfußparcours, weiter auf einen Aussichtsfelsen über einem Steinbruch und hinauf nach Scheiden, den höchst gelegenen Ort des Saarlands.
Dann geht es nach dem Genuss der Aussicht (ideal hierfür die beiden Wohlfühlliegen) wieder hinunter durch ein Waldstück das den Beinamen Urwald wahrlich verdient . Am See gibt es weitere Restaurants, die zur Einkehr einladen und das Konzept der Tafeltouren begründen. Im Sommer ist am See mit Tretboot fahren, See-Freibad etc. einiges geboten. Der Weg ist nicht zu verfehlen, immer dem Kochmützen-Logo auf den Fersen bleiben.
Weinfassübernachtung in der Girtenmühle
Nur wenige Kilometer entfernt vom Losheimer See kann man auf dem Zeltplatz in Britten bei Michaela Kraul eine Vielzahl ungewöhnlicher Übernachtungsmöglichkeiten wie Schlafen im bunten Pipo-Wagen, im Tipi oder im Weinfass ausprobieren. Wir haben uns für das Weinfass entschieden und sind neugierig, was uns erwartet. Alle drei Übernachtungsvarianten sind liebevoll ausgestattet, denn natürlich nehmen wir auch das Tipi und den Pipo-Wagen ins Visier. Großer Vorteil dieser beiden Varianten ist, dass sie bei Regen mehr Aufenthaltsmöglichkeit bieteen als unser Weinfass. Denn neben dem komplett ausgestatteten Doppelbett bietet das Fass gerade noch Raum für einen ca. 40 cm langen Vorplatz – somit ist koordiniertes Umkleiden angesagt. An diesem Abend haben wir Glück, die Sonne lacht und so kommt unsere „Terrasse“ vor unserem Fass zum Einsatz. Zum Abendessen kehren wir ein in das gemütlich und geschmackvoll eingerichtete Gasthaus, das zum Platz gehört. Das Frühstück am Morgen genießen wir ebenfalls dort.
Ausflug in die saarländische Hauptstadt Saarbrücken
Nach dem Frühstück starten wir ins rund 60 km entfernte Saarbrücken. Die Fahrt dorthin durch erstaunlich viel grüne und blühende Landschaft dauert rund eine Stunde. In Saarbrücken bieten sich verschiedene verlockende Outdoor-Unternehmungen an. Der Urwald vor den Toren der Stadt lädt als weitere Tafeltour zum Wandern ein und auch die Fahrradetappe auf dem Saar-Elsass-Radweg von Saarbrücken ins französische Sarreguemines klingt verlockend. Wir haben beides ausprobiert und stellen die Alternativen vor.
Grenzüberschreitendes Radeln von Saarbrücken nach Sarreguemines
Wir starten die Radtour entlang der Saar auf der rechten Uferseite im Zentrum Saarbrückens und widerstehen der Versuchung, gleich zu Beginn der Tour in einem den zahlreichen Biergärten am Ufer einzukehren. Die Autos auf der lebhaft befahrenen Stadtautobahn und das fröhliche Vogelgezwitscher liefern sich einen Akustikwettstreit. Wir fahren durch goldgelbe Rapsfelder und am ersten Fahrrad-Baguette-Transport erkennen wir, dass wir schon in Frankreich angekommen sind. Immer wieder ragt in einiger Entfernung ein Kirchturm durch das Grün während in der näheren Umgebung eher Industriegebäude den Blick fangen. Nach entspannten 17,5 km begrüßt uns das Ortseingangsschild von Sarreguemines und bald lockt auf der linken Uferseite die mit schönen Keramiken verzierte „Brasserie du Casino“.
Eigentlich wollten wir unsere Etappe hier beenden, denn ab Sarreguemines können wir uns und die Räder in die Straßenbahn packen und in rund 30 Minuten Fahrzeit wieder nach Saarbrücken zurückkehren. Wir steigen aber nochmal auf unsere Gefährte und folgen weiter dem Radweg der uns nach kurzer Zeit auf eine Landzunge führt auf der wir nun zwischen der Saar und dem Saarkanal entlang radeln. Die Landschaft wird schnell ruhiger, beschaulicher und idyllisch – wir freuen uns, dass wir unsere Radtour noch weiter fortsetzen. Nach Remelfingen, klappert in Zettingen eine alte Mühle an der Saar und der „Idyllefaktor“ legt noch einen Gang zu, wir sehen einige Reiher beim Fußbad und Fischfang. Das Radeln ist nach wie vor entspannt und es rollt fast von alleine. Zurück bis Sarreguemines geht es auf der gleichen Strecke – dort ist ein Eclaires und Tarte du Pommes-Test in einer der vielen Bäckereien ein Muss. Die Straßenbahnhaltestelle ist direkt am Bahnhof (quai A), pro Bahn werden maximal 10 Räder mitgenommen, Reservierungen sind nicht möglich. Zurück in Saarbrücken steigen wir an der Ludwigskirche aus, dann steht das anstrengendste Stück der Tour, den Berg hinauf zu unserem Hotel „Am Triller“, an.
Urwald vor den Toren der Stadt
Mit der Saarbahn kann man in ca. 30 Minuten bequem in den Urwald vor den Toren von Saarbrücken gelangen. Ausstieg an der Haltestelle „ Heinrichshaus“ oder man fährt wie wir mit dem Auto, Orientierung fürs Navigationssystem ist „Scheune Neuhaus“.
Seit 1997 ist der Wald in dem bis vor ca. 80 Jahren noch Kohle abgebaut wurde, durchwanderbar. Auf der Fläche von mehr als 1000 Hektar gibt es zahlreiche Wege auf denen man die Rückeroberung des einstigen Wirtschaftswaldes durch die Natur erleben kann. „Wir halten nur wenige Trassen frei, aber trotzdem sehen viele Gebiete noch aus wie ein klassischer Wald, denn es dauert natürlich hunderte von Jahren bis die Natur wieder komplett die Oberhand hat,“ erklärt uns Umweltpädagoge Günther von Bünau, bei unserem Besuch im Urwald. Er macht uns auch aufmerksam auf Suhl- und Mahlplätze der Wildschweine. Wir sind gespannt, ob wir einen der geschätzt 1000 sehr friedvollen Bewohner auf unserer Tour durch den Urwald entdecken.
Die Urwald-Tafeltour beeindruckt auch ohne Lianenschwünge
Auch im Urwald ist die Tafeltour mit dem auf die Bäume gemalten Kochmützen-Symbol ausgeschildert. Wir beginnen die rund 8,3 km lange Runde an der Scheune und gehen auf noch relativ breiten und zivilen Wegen, können dadurch sehr intensiv in das Waldgebiet rechts und links hineinblicken. Spannend, weil wir eben wissen, dass das Gebiet beim nächsten Besuch schon einen ganz anderen Charakter haben kann, denn hier wird nichts weggeräumt oder künstlich schön gemacht. Sensibel achten wir auch auf die vielen Mistkäfer die unseren Weg kreuzen, nehmen die kreisrunden Löcher wahr, auf die uns von Bünau zu Beginn hinwies. Diese stammen von den Bombeneinschlägen aus der Kriegszeit.
Eine ganz besondere Stimmung erleben wir im Friedwald, der auch eingebettet ist in das riesige Waldgebiet. Wer im Frühjahr Vorort und experimentierfreudig ist, sollte unbedingt eine Spitze des jungen hellgrünen Fichtengrüns versuchen. Es schmeckt leicht sauer bis bitter, für manche eine wahre Köstlichkeit.
Ganz bodenständige Speisen und Getränke bietet die Einkehrmöglichkeit im Naturfreundehaus Kirschheck.
Anschließend führt der Weg weiter durch viel Matsch und Modder und in den zahlreichen Einschlaglöchern bildeten sich kleine dunkle Wassertümpel.
Wir sind begeistert von der „Treppe“ die hinaufführt auf den „Kleinen Fuji“. Der Aufstieg auf den Haldenkegel ist ziemlich steil, unwegsam und erinnert uns an die Fotos die wir von Angkor Wat gesehen haben. Große Wurzeln, die sich durch nichts aufhalten lassen und ihren Weg suchen! Im Tal der Stille liegen die Bäume kreuz und quer – einige Klettereinlagen über die Baumstämme sind notwendig um weiter zu gelangen. Zum Abschluss entdecken wir das Wildnis- und Baumhauscamp – hier dürfen Kinder und Jugendliche Natur pur erleben. Nach rund 3 Stunden Wanderzeit hat uns die Zivilisation am Stadtrand wieder. Wanderschuhe sind absolutes Muss.
Stylisches Übernachtung und nachhaltiger Genuss im familiengeführten Hotel Am Triller
In Saarbrücken sind wir mit hohem Genussfaktor im Hotel Am Triller oberhalb des Stadtkerns einquartiert – absoluten Augenschmaus bieten 7 Themenzimmer wie z.B. „Saarlegenden“, „Museé de Paris“. Unser Zimmer schwelgt in einer Farbkomposition aus blau-türkis, die sich geschmackvoll durch das Ambiente des Zimmers zieht. Ungewöhnlich ist das Duscherlebnis, denn die Wellness-Dusche ist direkt in das Zimmer integriert. Wer sich solo ins Hotel einquartiert, hat Gelegenheit den Traumprinzen oder die –prinzessin zu finden, denn immer wieder erwartet uns ein hübsch gestalteter Frosch, in Vitrinen und auf Sockeln sitzend, der uns freundlich angrinst – Küssen gestattet!
Das Frühstücksbuffet am Morgen ist ein Traum. Der Schwerpunkt liegt auf Bio-Produkten: Alle Leckereien sind durchgängig beschriftet, so dass auch Transparenz besteht welche Produkte aus „konventioneller“ Herstellung stammen. Eine tolle Idee ist die saisonale Theke, bei unserem Aufenthalt im Mai spielen hier Rhabarber und Erdbeeren die Hauptrolle und wir erhalten schon am Morgen einen Vitaminkick mit frisch zubereitetem Erdbeer-Rhabarber-Smoothie. Die Innenstadt erreicht man zu Fuß in maximal 10 Minuten und kommt dabei auch am Saarbrücker Schloss vorbei bevor man über die Alte Brücke in die Altstadt gelangt.
Französisches Flair im Stadtzentrum
Um den Brunnen am St. Johanner Markt reihen sich eine Vielzahl von Kneipen, die auch reichlich Außenbewirtschaftung bieten. Wir sind überrascht, dass am Abend bei nur mäßigen Temperaturen viele ihren Feierabend Cremant oder das Bier im Freien genießen. Auch in der Kappengasse gibt es schnucklige Wirtschaften und kleine Geschäfte, die zum Bummeln einladen. Uns zieht´s in das Gasthaus der ältesten Privatbrauerei des Saarlands, in die Brauerei Bruch. Dort gibt es das Stiefel Bräu z. B. als Zwickl oder Weizen. Auch genießen wir in der Brauereiwirtschaft einige der Klassiker, die die saarländische Küche bietet: z.B. „Gefillde“, Kartoffelklöße gefüllt mit Leberwurst und Hackfleisch, Sauerkraut und Specksauce; auch die Lyoner fehlt nicht auf der Speisekarte (in Schwaben würde man diese Lyoner als eine Art Fleischwurst bezeichnen) die in verschiedenen Variationen z.B. gebraten serviert wird. Lecker, lecker, lecker!
Übersicht Kontaktdaten:
Campingplatz Losheim-Britten (Übernachtung im Weinfass)
Hotel „Am Triller“, Saarbrücken
Unser Beitrag zum Blog-Projekt „Sehenswürdigkeiten in Deutschland“ von Phototraveller.
Dieses Erlebnis wurde uns mit freundlicher Unterstützung der zuständigen Pressestelle im Rahmen einer individuellen Pressereise ermöglicht.
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Hallo Ihr zwei,
ich freue mich immer sehr, wenn man das Saarland (meine Wahlheimat) so positiv als Reiseziel erwähnt. Ich liebe es gerade wegen der schönen Natur und der unendlich vielen Möglichkeiten an Aktivitäten. Und das Gartenbett kannte ich noch gar nicht! Wobei ihr die Dusche ja eigentlich direkt neben dem Bett hatten, so wie sich das liest ;)
LG, Bianca
Ja, das stimmt, aber auch der Regen hat eine ganz besondere Stimmung verbreitet. Lass es uns wissen, wenn du auch mal dort übernachtest.
Viele Grüße aus Stuttgart, Silke & Thomas
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