Die Waltner Wirte laden nicht nur zu vorzüglichem Essen ein, nein auch eine genussvolle ca. acht Kilometer lange Rundwanderung ist mehr als ein Marketing-Gag der „Kochgemeinschaft“. Wir starten am Hotel Jägerhof, einem der fünf Waltner Wirte, die sich diese schöne Runde zum Akklimatisieren im Passeiertal ausgedacht haben.
Direkt hinter dem Hotel geht es erst gemütlich über eine Kräuterwiese des Waltner Mähders, doch dann laufen wir ca. 20 Minuten nur steil bergauf. Wie vom Motorradfahren in Italien gewohnt, schrauben sich auch hier im Wald die Tornanti den Berg hinauf. Allerdings ist es nur ein schulterbreiter Pfad zwischen den Bäumen, den wir nicht mal mit dem Mountainbike fahren möchten. Da fehlen uns noch die technischen Fähigkeiten des Mountainbikens.
Zu Fuß jedoch kommen wir leicht angeschwitzt oben an, sehen den Wasserfall des Jaufenbachs … und das Schild mit dem Hinweis auf weitere 300 Schritte, die uns Fitness bescheren. Überhaupt haben sich die Initiatoren des Weges viel Mühe gegeben, den Wanderer nicht nur mit herrlicher Natur und schönen Wegen zu erfreuen. Wir finden am Wegesrand immer mal wieder Schilder mit Witzen und spaßigen Einfällen, die die Zeit verkürzen und eine gute Ausrede zum kurzen Innehalten geben.
Den nächsten Bach den wir überqueren, nutzen wir für ein kurze Erfrischung, um den Puls herunter zu kühlen, bevor uns der Blick von der bald kommenden Aussichtsbank fast wieder den Atem raubt. Hier haben wir auch den höchsten Punkt der Tour erreicht. Im Anschluss geht es leicht bergab vorbei an den Ziegen und ihrem Stall zum Santlhof, oder besser gesagt durch den Santlhof durch. Also nicht vom bellenden Hund abschrecken lassen, denn ihr wisst ja, Hunde die bellen beißen nicht. Da
dieser Hund das auch weiß, lässt er uns friedlich passieren und fotografieren. Schon um Einiges steiler gehen wir die Wiese hinter dem Haus zur kleinen Kapelle weiter. Von dort sollte man auf jeden Fall auch mal den Blick zurück schweifen lassen und erspäht eventuell einen Bergbauern bei der Arbeit im steilen Gelände, wahrlich kein Zuckerschlecken das harte Leben hier am und mit dem Berg.
Wie uns die Serpentinen hoch führten, steigen wir sie auch wieder im dichten Wald ab, erreichen die Straße und dort auch schon das nächste Restaurant am Wegesrand, die „Alpenrose“. Direkt dahinter geht unser Waltner Rundweg weiter, wer den Weg im Winter geht, findet die praktischen Greifhilfen in Seilform am Gehweg und hangelt sich so bis zum kleinen Supermarkt. Hier gibt es zu den Öffnungszeiten, diese bitte vorher erfragen, die Möglichkeit seinen Rucksack zu befüllen, wobei die Strecken zwischen den Waltner Wirten nicht wirklich lang sind. Die rechter Hand liegende Kirche schauen wir uns kurz an, gehen dann aber wieder zurück am Laden vorbei über die in der Sonne strahlende Wiese, passieren eine kleine Kapelle und biegen an der nächsten rechts in den Wald. Die am Wegesrand stehenden Holzskulpturen zeigen an, dass wir richtig sind.
Wider Erwarten wird der Weg noch mal richtig schmal und idyllisch. So nah am Dorfzentrum hätten wir das gar nicht gedacht und dabei auch fast den Abzweig verpasst, der uns in den verwunschenen Blaubeerwald führt. Also NICHT den bequemen Weg auf der Fahrstraße wählen, sondern rechts hoch in den Wald. Es lohnt sich gerade im Spätsommer. Nach dem Wald müssen wir dann aber ein ganze Weile auf Asphalt laufen, die Überbrückungsetappe können wir uns aber wieder mit einer Einkehr im „Auerhof“ versüßen, nur ein kleiner Schlenker zum Durst löschen. Wer keinen Durst hat, geht direkt auf der Straße weiter, am Bach entlang und erreicht bald den „Wanserhof“. Wenn hier der kleine bellende Hund zuschnappt wie bei mir, können wir gleich unser bei der Kräuterwanderung erlerntes Wissen anwenden und etwas Spitzwegerich als „Indianerpflaster“ auf den Kratzer drücken. Von einer Einkehr in die urige Wirtschaft sollte das aber auf keinen Fall abhalten, der kleine Kläffer bekam seine Rüge und war dann wieder friedlich.
Der „Wanserhof“ ist unser Wendepunkt. Wir gehen ab hier auf dem Weg Nr. 18 wieder zurück Richtung Innerwalten. Ein schöner schmaler Wiesenweg unterhalb des Waldes erfreut die Wanderwaden und lässt uns schnell voran kommen. Der „Jägerhof“ ist schon in Sichtweite, da stellt sich uns noch der Gasthof „Innerwalten“ in den Weg. Wir sind ja nicht zum Spaß hier, also gibt’s auch hier noch eine kurze Rast.
Nach gut 8-9 km Wanderstrecke und mit den ganzen Pausen zum Verzehren und Fotografieren 4-5 Stunden Gehzeit kommen wir wieder in unserem Domizil an und freuen uns auf den Wellnessbereich … dass der „Jägerhof“ auch ein richtiges Wanderhotel ist, beweist die kleine Aufmerksamkeit in unserem Schlüsselfach. Danke! Und ein perfektes Outdoor-Wochenende im Passeiertal hat einen herrlichen Anfang genommen.
Einen kleinen Wanderflyer mit der Wegführung bekommt ihr in allen angeschlossenen Wirtshäusern, dieser dient nur zur groben Orientierung, da der Weg gut ausgeschildert ist.
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