Wer auf der Suche nach einem romantischen Outdoor-Erlebnis ist, dessen Herz schlägt bei einer winterlichen Kaminkahnfahrt im Spreewald sicher höher. Unser Fährmann Thomas trällerte zwar kein „O sole mio“, wusste aber eine ganze Menge über den Spreewald zu erzählen oder steuerte den Kahn mit sicherer Hand ruhig vor sich hin, um die abendliche Stille auf dem Wasser nicht zu stören.
Wir nahmen Platz am gasbetriebenen Kaminlagerfeuer mitten auf dem rund 9,50 Meter langen und 1,90 Meter breiten Kahn und schon startete die ca. 1 stündige gemütliche Fahrt von Burg Kauper aus durch die schmalen von der Spree abzweigenden Gewässerarme.
Wenn der mit drei Tischen und Doppelbänken ausgestattete Kahn voll besetzt ist, sind bis zu 25 Personen an Bord. Das Wunderbare an der Kaminkahnfahrt ist, dass sie auch bereits für eine bzw. zwei Personen stattfindet. Dann wird einfach ein pauschaler Stundensatz berechnet.
Spreewaldtypische Besonderheiten rechts und links
Rechts und links am Ufer entdeckten wir, dass viele Dachgiebel der alten massiven Blockbohlenhäuser vom Schlangenkönig geziert werden. Schlangen waren in der Moor- und Sumpflandschaft des Spreewalds bis 1750 häufiger anzutreffen. Da die Reptilien auch die Wärme lieben, haben sie sich an warmen, trockenen Plätzen zum Sonnenbaden aufgehalten und den Bewohnern des Spreewalds somit gezeigt, wo sie ein neues Zuhause bauen sollten. Als Dank haben die Hausbauer den Schlangenkönig am Giebel des Hauses verewigt. Die auf Steinen gebauten Blockbohlenhäuser bestehen aus ineinander verzahnten Fichten- und Kieferbohlen, erklärte uns unser original Burger Fährmann, ein Reetdach und kleine Fenster machen das Aussehen perfekt.
Auf unserer Strecke durchfuhren wir einige der Holzbrücken, nicht umsonst fühlen sich viele Spreewald-Besucher auf dem Wasser an Venedig erinnert. Spreewaldtypische Brücken hatten früher nur einen Handlauf und wurden und werden darum „Bank“ genannt. Diese Konstruktion resultiert aus der hier früher sehr verbreiteten Landwirtschaft. Auf der offenen Brückenseite konnte man somit einfach die Heugabel einsetzen.
Wohlige Wärme durch den Kamin und warme Getränke
Kühl wurde es uns bei unserer Kahnfahrt im Spreewald nicht: Dafür sorgten einerseits die Decken über unseren Beinen und das kleine Lagerfeuer lud zum Wärmen und in die Flammen blicken ein – innerlich wärmten uns Tee und Glühwein, die mit an Bord waren. Im Winter entfaltet durch den frühen Einbruch der Dunkelheit, der Kamin auch schon am Nachmittag seinen vollen Charme. Durch die gemächliche Geschwindigkeit von 2-3 km/h mit der sich unser Kahn durch das Wasser bewegte, hatten wir ausreichend Gelegenheit die an uns vorbei ziehende Szenerie zu genießen.
Bei jedem Wetter ein ganz besonderes Vergnügen
Nachdem wir rund 2/3 unserer Fahrt bei trockenem Wetter erlebten, hat Petrus dann zum Schluss doch noch die Schleusen geöffnet. Das Kaminfeuer wehrte sich erfolgreich gegen die Löschversuche und auch unser Fährmann Thomas hat sich von dem Regenschauer nicht einschüchtern lassen. Für uns lagen zum Regenschutz große Regenschirme bereit. Das Tüpfelchen auf dem „i“ wäre es gewesen wenn der Spreewald sich zum Schneewald gewandelt hätte. Das glauben wir, ist ein ganz besonders idyllisches Vergnügen. Also Daumen drücken, dass Frau Holle aktiv wird, damit ihr die weiße Pracht vom Wasserweg aus erleben könnt. Die Kaminkahnfahrten werden ganzjährig angeboten.
Weitere Informationen und Buchung ist direkt beim Schlangenkönig möglich.
Vielen Dank an die Tourismus Brandenburg für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis.
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Meine drei Schwestern, mein Mann und ich waren in diesem Jahr zum ersten Mal im Spreewald und wir waren begeistert. Was für eine einzigartige Landschaft. Ich könnt stundenlang durch die Kanäle fahren. Spreewaldgurken und Hefeplinsen haben wir auch gegessen.
Gerne würde ich wiederkommen und mal eine romantische Wintertour unternehmen.
Ich wünsche eine schöne Adventszeit, alles Gute und vor allem Gesundheit.
Liebe Grüße
Renate
Ja, der Spreewald hat uns auch sehr gut gefallen. Insbesondere die ruhige Winteratmosphäre, es ist schon sehr romantisch und still. Das Tüpfelchen wäre noch ein bisschen Schnee gewesen. Wir werden auf jeden Fall auch im Sommer nochmal zum Paddeln dort hinfahren.
Oh! Das ist ja mal was anderes! Wir haben vor ein paar Jahren auch eine Kahnfahrt durch den Spreewald gemacht. Das allein ist schon etwas Besonderes. Aber so eine Kaminfahrt durch die Kanäle hat schon was!
Ja, der Kanal gehört einem (fast) alleine und die Lichtstimmung ist wundervoll