Einem Tanz über die Erhebung des Donauberglands gleicht der rund 70 km lange Donauberglandweg. Er führt über vier Etappen von Gosheim bis Beuron. Der sportive Weitwanderweg ist einer der 19 Leading Quality Trails – Best of Europe und eignet sich perfekt zum Entschleunigen und Abschalten. Die atemberaubenden Natureindrücke mit den tiefen Schluchten entlang der Donau, den albtypischen Wacholderheiden etc. präsentieren ganz vielfältige Landschaftsbilder. Wir haben die Wanderung an einem verlängerten Spätsommer-Wochenende für eine Auszeit vom Alltag genutzt. Frühjahr, Sommer und Herbst bieten sich an und je nach Jahreszeit wird man von anderen Landschaftshighlights überrascht.
Nur wenige hundert Meter von der Bushaltestelle entfernt entlang der Straße in Gosheim, Richtung Wanderparkplatz beginnt die Ausschilderung. Dort laufen wir uns gleich richtig warm, denn der erste von insgesamt vier Tausendern, der Lemberg (1012 m) ruft. Den erreichen wir dann auch nach einem Kilometer Aufstieg durch den schattigen Wald schon gut angeschwitzt. 148 Stufen führen auf den 33 Meter hohen Aussichtsturm, den höchsten Aussichtspunkt zwischen Schwarzwald und Harz; somit auch der höchste Berg der Schwäbischen Alb. Das Aussichtstableau kündigt eine spektakuläre Fernsicht zur Zugspitze, in die Appenzeller und Berner Alpen an, die man hier an klaren Wintertagen genießen kann. Auch wenn unsere Sicht nicht so weit reicht, beeindruckt uns die Silhouette des Aufzugtestturms bei Rottweil und der Blick zum Klippeneck, das wir später erreichen werden. Unterhalb des Turms lädt ein großes Picknick-Areal zu einem ersten kleinen Päusle ein, wie die Schwaben sagen.
Wir wandern weiter über den Lembergsattel, hier treffen wir auf den Donau-Zollernalb-Weg, den zweiten Weitwanderweg, der durch das Donaubergland führt und das identische Wandersymbol trägt. Über die Wunderfichte gelangen wir auf einem breiten Schotterweg zur Bürglekapelle mit einer kleinen Grotte und schönen Rastbänken. Von der Bank direkt an der Kapelle schauen wir auf den gegenüberliegenden Bergrücken, die zahlreichen Segelflugzeuge, die ihn umkreisen, kündigen schon den Segelflugplatz auf dem Klippeneck an. Dann geht es über den Kreuzweg hinunter nach Wehingen, dem tiefsten Punkt der heutigen Strecke.
Die Sache mit dem „Knieschnäpperle“
Die Narrenfiguren auf dem gleichnamigen Wehinger Brunnen im Ortskern grinsen um die Wette und die Ausschilderung am Rathaus macht neugierig auf das „Knieschnäpperle“ in einem Kilometer. Was sich wohl dahinter verbirgt? Als Schwäbin habe ich da zwar so einige Ideen, aber ich bin gespannt! Den Berg hinauf kommen wir über einen Wiesenweg an den Überresten eines alten Schlepplifts vorbei, ob der wohl früher bei ungeschickten Skifahrern das Knie zum Schnappen brachte und somit den Beinamen hat?
Aber nachdem wir kurze Zeit später auf eine Wegmarkierung mit dem Namen „Knieschnäpperle“ stoßen, liegen wir mit dieser Vermutung wohl daneben. „Als Knieschnäpperle bezeichnet man steile Anstiege, bei denen es dem Wanderer beim Hinuntergehen sozusagen ins Knie ‚fährt‘“, erklärt uns am nächsten Abend unser Herbergsvater Siegfried Radzuzweit in Mühlheim. Nach einem weiteren Forstwegabschnitt geht es dann auf einem sehr schmalen wurzeligen Pfad steil den Berg hinauf. Oben angekommen fühlen wir uns wie nach einem Saunagang mit Aufguss. Wir marschieren über eine Hochfläche und knacken wenig später den zweiten Tausender, den Aussichtspunkt Kehlen/Weißes Kreuz. Von der Bank direkt unter dem Kreuz genießen wir den Ausblick in den Schwarzwald und die Baar. Direkt unter uns liegt Gosheim und wir können wunderbar unseren Zustieg auf den Lemberg nachvollziehen. Ein Surrton in den Ohren, kündigt den höchstgelegenen Segelflugplatz Deutschlands, das Klippeneck an. Wir bleiben nun auf der gewonnenen Höhe und wandern auf Wiesen- und Waldwegen, immer wieder mit Ausblick in Richtung Flugplatz.
Fernsicht und Stille tragen zum Entspannungsmodus bei
Die Schafsköttel auf den freien Flächen und auch das „Mähen“ aus der Ferne, bekräftigen die im Wanderführer angekündigten Alb-Schafe. Leider bleiben sie jedoch von der Bildfläche verschwunden und unser Wunschfoto Schafe mit Segelflugzeug im Hintergrund bleibt unerfüllt. Dafür gönnen wir uns eine Pause mit Proviant aus dem eigenen Rucksack auf einer der vielen Bänke mit toller Fern- und Premiumsicht auf die Start- und Landebahn. Wer seine Verpflegung schon aufgegessen hat, muss nicht darben, denn seit dem Frühjahr 2016 ist auch die Gaststätte auf dem Klippeneck wieder bewirtschaftet. Ein wahrer Schilderdschungel stellt sicher, dass jeder Wanderer hier den richtigen Weg findet. Der Donauberglandweg und der Albsteig (HW1) laufen auf diesem Abschnitt häufig parallel und auch der Jakobsweg weist den Weg zum Dreifaltigkeitsberg unserem heutigen Etappen-Ziel. Die letzten Kilometer dorthin führen direkt entlang der Traufkante und in geringen Abständen kann man von den Bänken immer wieder die Aussicht in den Schwarzwald genießen.
Am „Schrofen“ biegen wir ab zum Dreifaltigkeitsberg, die Besichtigung der Anlage mit Kirche, Brunnen und Backhaus ist ein stimmungsvoller Tagesausklang und nicht zu vergessen die Einkehrmöglichkeit! Dann heißt es aber nochmal absteigen, denn unsere Schlafstätte ist unten in Spaichingen und somit müssen wir nochmal rund zwei Kilometer und 300 Höhenmeter über den Kreuzweg und die Straße überwinden. Der Weg ist in der Abendstimmung zwar sehr heimelig, aber die Knie fangen ziemlich an zu jammern. Unten angekommen, zeigt sich der Dreifaltigkeitsberg mit dem angestrahlten weißen Kreuz nochmal besonders imposant. Die schlechte Nachricht an der Stelle, der Einstieg in die zweite Etappe ist wieder oben auf dem Berg.
Aufstiege werden mit grandiosen Aussichten belohnt: Dreifaltigkeitsberg und Alter Berg
Wir haben am nächsten Morgen Glück und unser Wirt bietet uns mit dem Pkw einen Lift hinauf zum Dreifaltigkeitsberg an, den wir dankend annehmen. Wer mit dem Zustieg startet, der hat auf jeden Fall den sportivsten Teil der Tagesetappe schon hinter sich gebracht. Denn der Blick auf das Höhenprofil verspricht, dass der Weg im sanften Auf und Ab bis hinunter nach Mühlheim verläuft. Am „Schrofen“ steigen wir wieder in den ausgeschilderten Weg ein und erreichen schon wenig später die europäische Wasserscheide (Donau/Rhein) auf einem breiten Forstweg. Kurz darauf folgt dann ein sehr schmaler Pfad, gesäumt von Farnen, wilden Himbeeren und Erdbeeren. Der Wald gehört uns ganz alleine und es ist einfach still.
Nach diesem idyllischen Abschnitt geht es dann weiter auf Asphalt durch eine riesige Wiesenfläche in Richtung Böttingen. Eine mächtige alte Linde, eine kleine Kapelle und eine verwitterte Bank sind ein gutes Plätzchen, um die ruhige, malerische Atmosphäre zu genießen. Nach Böttingen gelangen wir über das Industriegebiet und den Friedhof. Hier ist fast nichts los, auf einigen Gehwegen wird der Besen zur Kehrwoche geschwungen, einen kleinen Laden für Getränkenachschub suchen wir vergeblich. Der Alte Berg (980 m) thront über dem Ort und wir wandern zielstrebig durch das Naturschutzgebiet hinauf und sind fasziniert von den Wacholderheiden und Albdisteln, die wir hier entdecken. Auf jeder Seite der rosafarbenen Kapelle gibt es eine Sitzbank und somit können wir den 360 Grad-Blick in die Landschaft richtig auskosten. Nur wenig entfernt, steht die „Papstbank“, die anlässlich des Papstbesuches 2011 in Freiburg aufgestellt wurde. Von hier hat man die perfekte Sicht in die Allgäuer und Lechtaler Alpen, auf die die angebrachte Schautafel hinweist. Wir können uns gar nicht satt sehen, an der blaugrauen Hügelsilhouette, die sich vor uns abzeichnet.
Landschaftsidylle pur mit Wacholderheiden, Wiesen und Albschafen
Dann geht es durch Wacholderheiden, Wiesen und Wald über das Storchentäle ins Schäfertal. Kaum haben wir dort den Wanderstiefel aufgesetzt, entdecken wir endlich die schon lange ersehnten, friedlich weidenden Schafe. Auf dem Weg durch das Tal sind wir eingerahmt von mit Wacholder bewachsenen Hügeln, Wald, einem ausgetrockneten Bachbett und unglaublich vielen verschiedenen Distelsorten. Über den Brücklesbrunnen, den Schäferbrunnen und die Grauentalquelle geht es hinauf zum Allenspacher Hof. Dann führt uns ein recht anspruchsvoller schmaler Pfad mit Wurzeln und großen, rutschigen Steinen durch den Wald. Hier gehen wir teils sehr nahe an den Felsabbrüchen von denen es abrupt steil hinunter geht. Vom Aussichtspunkt „Glatter Felsen“ entdecken wir schon die Lippachmühle, die im Tal mit einer Einkehr lockt. Auf der gegenüber liegenden Talseite liegt Mahlstetten, das mit lautem Glockengebimmel auf sich aufmerksam macht.
Entspanntes Einkehren und gemütliches Wandern im Lippachtal
Unser Abenteuerweg endet unten am Landgasthof Lippachmühle und auf der Außenbestuhlung genießen wir begleitet vom Bachplätschern leckere schwäbische Maultaschen. Gut gestärkt treten wir die letzten rund sieben Kilometer der heutigen Etappe durch das Lippachtal nach Mühlheim an. Das Tal ist im Frühjahr für seine üppige Märzenbecherblüte bekannt und jetzt im Sommer stehen hier streckenweise fast mannshohe Brennnesseln und wilder Rhabarber am Wegesrand. Ein Zurückblick lohnt sich auf jeden Fall nochmal zum „Glatten Felsen“ und den anderen Felsformationen bevor sich die Lippach mal ganz eng an unseren Weg schmiegt und sich dann auch wieder entfernt. „Am Galgenberg“ geht es nochmal kurz steil hinauf und wir haben einen ersten Blick auf Mühlheim bevor wir an das Ortsende gelangen und den Donauberglandweg für heute verlassen. Wir orientieren uns in Richtung Oberstadt, die gut erkennbar ist, überqueren erstmalig die Junge Donau und marschieren hinauf in die mit renovierten Fachwerkhäusern geschmückte Altstadt.
In Mühlheim ruft der Nachtwächter
In unserer Pension Theresia, die sich in der ehemaligen Brauerei zwischen dem Vorderen und Alten Schloss befindet, begrüßt uns der Chef Siegfried Radzuzweit. „Wenn Sie heute noch eine Wandermassage brauchen“, sagt der gebürtige Mühlheimer und weist schelmisch lachend auf die Schnapsflaschen im Aufenthaltsraum, „dann bedienen Sie sich einfach hier.“ Nach einer Dusche und einem Kirschwasser aus der „Massagebar“ sind wir am blutroten Rathaus aus dem 14. Jh. zur Nachtwächter-Tour verabredet. Im schwarzen Rock mit Laterne, Spieß und Horn bestückt, leitet uns der Nachtwächter durch die Gassen der Oberstadt und lässt uns teilhaben an der spannenden Geschichte des im 12. Jh. gegründeten Mühlheims mit seinen heute rund 3500 Einwohnern. Immer wieder bleibt er an kleinen Sehenswürdigkeiten stehen und trägt seine gesungenen Verse vor, „Hört ihr Herrn und lasst euch sagen…“.
Zum Wiedereinstieg in den Donauberglandweg steigen wir von der Oberstadt wieder hinunter und orientieren uns zum Ortsausgang Richtung Kolbingen. Auf unsere Wegmarkierung treffen wir dann wieder am „Mühlenöschle“, die gelben Felsen oben im Hang, die uns an fletschende Zähne erinnern, geben uns schon einen kleinen Vorgeschmack auf den Anstieg der gleich folgt. Denn nachdem wir die Galluskirche passieren, schlängelt sich ein Pfad in Serpentinen ca. 20 Minuten den Wald hinauf. An der Bank vor der Felsenhöhle, die 134 Meter in den Felsen hineinführt, gibt es mit Blick ins Tal eine erste Verschnaufpause.
Höhlenspektakel in der Kolbinger Höhle
Anschließend geht es noch weiter hinauf und den kleinen Abstecher zum Gelben Fels (801 m) sollte man mitnehmen, denn die wunderbaren Ausblicke hinunter zur Donau machen diese dritte Etappe aus. Weiter geht es durch den Wald auf einer Mischung aus schmalem Pfad und breitem Waldweg. Kurz bevor wir die Kolbinger Höhle erreichen, gibt es erneut eine sehr schöne Aussicht in das Donau- und Hintelestal zu genießen. Vor der Kolbinger Höhle, der einzigen Schauhöhle auf der Südwestalb gewährt uns eine geräumige Grillhütte Unterschlupf, denn aus wenigen Regentropfen wird ein kurzer Starkregen. Wer die Höhle von innen kennenlernen möchte, hat hierzu bei einer geführten Besichtigung Gelegenheit. Die Höhle ist auch gut von einem nahegelegenen Wanderparkplatz erreichbar und so ist hier im Vergleich zum bisher fast menschenleeren Streckenverlauf einiges los.
Kaum sind wir wieder unterwegs, hört der Regen auf und ab dem ca. zwei km entfernten Aussichtsturm „Gansnest“ gehört der Weg uns wieder alleine. Vom rund 18 m hohen Turm bietet sich ein fast mystisches Bild aus einem Nebel-Wolken-Gemisch. Auch hier gibt eine Panoramatafel Orientierung über die Ausblicke in die Ferne und Schloss Bronnen, das morgen an der Strecke liegt, sagt schon von Weitem „Hallo“. Dann geht es hinunter nach Fridingen dort empfängt uns am Bahnhof eine geschlossene Schranke mit Klingelknopf. Auf Knopfdruck öffnet der Bahnwärter das Hindernis und nun haben wir eigentlich unseren heutigen Zielort schon erreicht. Ganz entspannt könnten wir jetzt entlang der Hauptstraße ans andere Ortsende zu unserer Unterkunft spazieren.
Ein geniales Duo: Blick hinunter zur Jungen Donau und köstliche Donauwellen
Aber der Donauberglandweg hat einen anderen Plan und es warten noch rund sechs atemberaubende Kilometer auf uns. Ein kurzes Stück geht es durch das Wohngebiet und dann am Waldrand hinauf zum Knopfmacherfelsen, dort begeistert uns zweierlei Sagenhaftes. Einerseits die Aussicht vom Knopfmacherfelsen verbunden mit der schaurigen Geschichte des Knopfmachers Fidelis und andererseits eine köstlich süße Sünde – eine frisch gebackene Donauwelle mit einer Tasse Kaffee im Berggasthaus, das direkt an unserem Weg liegt. Die Aussicht vom Knopfmacherfelsen ist wieder mit einem kleinen Abstecher auf einem schmalen und insbesondere bei Nässe anspruchsvollen Wurzelpfad verbunden! Hier erwartet uns preisverdächtiges Landschaftskino mit Felsformationen, die steil nach unten ragen, in das tief eingeschnittene Tal wo die Junge Donau am prächtigen Kloster Beuron vorbei mäandert. Beuron bildet das Finale des Donauberglandwegs und wird uns morgen in Empfang nehmen. Bis dahin haben wir aber noch rund zwanzig grandiose Kilometer vor uns, denn die Felsenszenerie beginnt hier erst so richtig!
Auch die Schwaben haben einen „Grand Canyon“
Köstlich gestärkt machen wir uns über eine Hochfläche und Wald weiter zum Stiegelesfelsen auf. Wow, ist das was uns dazu einfällt – wir sind einfach sprachlos über das was uns hier erwartet. „Schwäbischer Grand Canyon“, wie das Durchbruchstal der Oberen Donau auch genannt wird, trifft es perfekt! Wir tasten uns vorsichtig in Richtung der Felskante, die Magenregion meldet sich gefüllt mit Schmetterlingen, denn es geht ziemlich steil nach unten! Wer nicht schwindelfrei ist, braucht hier schon fast einen Sicherheitsgurt. Hier oben spielt der Donauberglandweg seine höchsten Trümpfe aus! Die Donau schwingt sich in Bögen durch das immer schmäler werdende Tal entlang der Felswände und von unserem Logenplatz aus blicken wir fasziniert auf die Felsgiganten auf der gegenüberliegenden Seite.
Wenig später erreichen wir die Mattheiser Kapelle, die herrlich friedvoll am Wegesrand liegt. Waldarbeiten versperren uns den Weg zur heutigen Abschluss-Aussicht am Laibfelsen, dafür führt uns die Umleitung durch die versteckte Bühne des Naturtheaters Steintäle, die im Sommer von Amateuren mit verschiedenen Stücken bespielt wird. Über den Parkplatz am Skihang Antoni und die Kirche gelangen wir in den beschaulichen rund 3300 Einwohner zählenden unaufgeregten Ort Fridingen. Die restaurierten Fachwerkhäuser, das Äußere der originellen Wirtschaft „Scharfes Eck“ und im Stall muhende Kühe bilden unser ungewöhnliches Empfangskomitee in unserem heutigen Übernachtungsstädtchen.
Der Zustieg zurück zum Donauberglandweg führt uns wieder über den Skihang Antoni, dort geht es den Hügel hinauf und wir haben unsere Beschilderung wieder. Bereits nach wenigen hundert Metern erwartet uns der erste Aussichtspunkt mit Gedenkkreuz, Bänklein, Blick zur Ruine Kallenberg und hinunter auf die Donau mit dem Donau-Radweg. Dorthin führt uns mitten durch Sonnenblumenfelder unser Weg, den wir uns dann kurz mit den Radfahrern teilen. Spannend der Perspektivenwechsel, denn nun blicken wir hinauf zu den grauen und ockerfarbenen Felsformationen. Vorbei geht es an der Ziegelhütte, einem Bauernhof mit Einkehrmöglichkeit, weiter entlang der glucksenden, gut gelaunten Donau. Immer wieder haben wir Blick auf mal zierliche Felsnadeln und mal mächtige Felswände. Am Wegweiser „Schänzle“ verlassen wir den Radweg und landen auf einem schmalen Pfad mitten im Regenwaldambiente. Zwischen dicht mit Grün bewachsenen Hängen, lianenartigen Efeuranken und Felsen mit Moosrücken wandern wir durch das Wolfental hinauf zur Ruine Kallenberg. Überflüssig zu erwähnen, dass wir diesen zauberhaften Abschnitt ganz für uns alleine haben. Oben auf der Ruine werden wir wieder mit eindrucksvoller Sicht auf die Felslandschaft und auch auf den Stiegelesfelsen belohnt.
Felsenpracht par excellence
Auf den nächsten sechs Kilometern im stetigen Auf und Ab durch den Wald, kommen wir an zahlreichen Panorama-Aussichtspunkten vorbei. Dort präsentieren sich die Felsen immer wieder aufs Neue von ihrer Schokoladenseite. Ins Bachtal hinunter geht es in schmalen Serpentinen und unsere Rucksäcke streifen rechts und links am Dickicht, wenn das mal kein „Knieschnäpperle“ ist. Fast spiegelbildlich geht es auch wieder ziemlich steil hinauf durch den Wald und weiter immer hoch und runter bevor wir das auf einen Felsen gebaute, in Privatbesitz befindliche Schloss Bronnen erreichen. Hier beginnt ein steiler und pfadiger Abstieg zur Bronnener Höhle und zur Jägerhaushöhle. Wir machen auch noch den Abstecher ganz hinunter zum Jägerhaus, denn wir wollen unbedingt einmal die Donau auf großen Steinen überqueren. Außerdem warten dort auch die auskunftsfreudigen Sommerranger vom Naturschutzzentrum Obere Donau mit dem E-Bike-Infomobil. „Mit etwas Glück kann man z.B. Gämsen an den Felsen entdecken, was schon sehr speziell ist, denn normalerweise gibt es die ja nur im Alpenraum zu sehen und mit noch mehr Glück können einem die Tiere im Rudel auch auf dem Weg begegnen.
Auch den Alpenbock, einen unter Naturschutz stehenden blauen Käfer kann man hier im Donautal antreffen“, erläutert uns eine der Mitarbeiterinnen die heute mit dem Infomobil unterwegs ist. Zurück an der Jägerhaushöhle geht es dann weiter hinauf bis wir wieder auf der offenen Weidelandschaft unterwegs sind. Abschließend gibt es dann erneut ein landschaftliches Kontrastprogramm: Wir tauchen ein in das Liebfrauental, eine feuchte, wilde grüne Schlucht durch die sich unser Weg zieht. Hier befindet sich auch eine Lourdes-Grotte und eine kleine Andachtskapelle mit vielen Fürbittentafeln. Für uns ein stimmungsvoller Ort, um nochmal kurz innezuhalten bevor wir dann dem prachtvollen Kloster Beuron immer näher kommen und die virtuelle Ziellinie durchlaufen.
Infobox Donauberglandweg
An-/Abreise
Mit dem Zug: ICE z.B. bis nach Stuttgart und von dort mit dem RE bis nach Spaichingen. Ab Spaichingen fährt der Bus Nummer 43 nach Gosheim. Alternativ mit dem PKW und in Spaichingen parken.
Rückreise über Bahnhof Beuron, z.B. nach Tuttlingen und Umstieg nach Spaichingen.
Unsere Etappen
- Etappe von Gosheim nach Spaichingen, 20 km/ ca. 500 hm Aufstieg
- Etappe von Spaichingen nach Mühlheim a. d. Donau, ca. 20 km/ ca. 600 hm Aufstieg
- Etappe von Mühlheim a. d. Donau nach Fridingen, ca. 14,5 km/ ca. 450 hm Aufstieg
- Etappe von Fridingen nach Beuron, 14,5 km/ ca. 550 hm Aufstieg
Unsere Übernachtungen
1. Etappe: Hotel zum Kameralamt, Spaichingen
2. Etappe: Hotel/Gästehaus Theresia, Mühlheim a. d. Donau
3. Etappe: Hotel Sonne, Fridingen a. d. Donau
Besondere kulinarische Tipps
Weitere Informationen
Wanderkarten und Bücher
- ° Fernwanderwege „Donau-Zollernalb-Weg, Donauberglandweg“, Esterbauer Verlag/ Hikeline,
ISBN 978-3-85000-537-1 - ° Rad- und Wanderkarte „Südwestalb Donauberglandweg, Donau-Zollernalb-Weg“, Public Press,
ISBN: 978-3-89920-721-7 - ° Rad- und Wanderkarte „Naturpark Obere Donau“, Kompass Verlag,
ISBN: 978-3-85026-902-5 - ° Freizeitkarten 507 „Naturpark Obere Donau Nr. 1 , Villingen-Schwenningen“, ISBN 978-3-89021-600-3 und 526 „Naturpark Obere Donau Nr. 2, Sigmaringen“, ISBN 978-3-89021-619-6, herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg
- ° Marco Polo Reisen mit Insidertipps „Donaubergland, Kulinarische Reisen“, Verlag Mairdumont (der Reiseführer ist bei der Donaubergland Tourismus GmbH und im regionalen Buchhandel erhältlich).
- ° Broschüre: „Der Donauberglandweg“ erhältlich bei Donaubergland Tourismus, info@donaubergland.de
Tour-Ergänzungen
Direkt in Beuron schließt sich der Donau-Zollernalb-Weg, der zweite Qualitätsweg im Donaubergland an. Er führt in zehn Etappen von Beuron bis nach Sigmaringen. Er hat übrigens das gleiche Ausschilderungssymbol wie der Donauberglandweg.
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Wer den Donauberglandweg gerne hörend erkunden möchte, der kann gerne bei Heimat-Verliebt lauschen.
Wer lieber etwas kürzer unterwegs sein mag, dem empfehlen wir die Donauwelle „Donaufelsen Tour“. Auf einigen Abschnitten verläuft sie parallel zum Donauberglandweg. Die Tour findet ihr bei Travelsanne.
Vielen Dank an die Donaubergland Tourismus GmbH für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis im Rahmen einer Pressereise.
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