Ein besonderer Outdoor-Hochgenuss im Winter ist eine Tour mit Schlittenhunden. Die Sibirischen Huskies ziehen uns durch den tief verschneiten Winterwald und über zugefrorene Seen. Dieses beeindruckende Erlebnis hatten wir in der schwedischen Provinz Dalarna, als wir eine Tagestour mit den beiden Schweizern Beat und Dominique verbrachten.
Die beiden leben seit 2001 in der schwedischen Provinz und versorgen neben ihren 41 Schlittenhunden noch ein paar Schafe auf ihrem Hof in Drevdagen. Die Besucher und Teilnehmer der Touren werden herzlich Empfangen und mit leckerer schweizer heißer Schokolade aufgewärmt.
Bevor es mit der wilden Jagd über den Haussee los geht, machen wir uns erst einmal mit den Hunden vertraut, spannen die uns zugeteilten vor den Schlitten und sehen anschließend aus wie eine gut benutzte Fusselrolle – alles voller Hundehaare an den geliehenen, extrawarmen Overolls. Ja, Beat und Domi denken an alles und verteilen warme Einteiler, Überhandschuhe und auch dicke Winterstiefel. Denn auch wenn im Moment der Adrenalinspiegel am Anschlag ist, wird es doch bei tiefen Minusgraden im Fahrtwind schnell kalt. Gut auch, dass wir die Wetterschutz-Creme für Gesicht, Lippen und Hände aufgetragen haben.
An der Leine: Musher oder Husky?
Nun als Hobby-Musher bestens ausgerüstet, warten wir auf das Signal zum Start und das ohrenbetäubende Gebell der Hunde sowie deren Zerren an den Leinen und Geschirren zeigt uns: Auch die Tiere wollen endlich los. Doch schon als es los geht, merken wir, dass der Begriff des Mushers, so wird der Lenker eines Hundegespanns bezeichnet, nur bedingt auf uns zutrifft. Wir hängen mehr oder weniger mit unserem Schlitten an den Huskies dran und werden erst nach und nach sicherer, auch weil die Hunde langsamer werden.
Der erste See über den wir gleiten, bringt uns aber schon die ersehnte Ruhe und Gelassenheit. Das Rauschen des Fahrtwindes, das gleichmäßige Ziehen der Hunde und der nur langsam abflauende Adrenalin-Kick, das ist Abenteuerurlaub pur.
Nie den Schlitten loslassen und dein Team verlieren!
Der Spiegel des Stresshormons steigt bald wieder an. Wir erreichen den Waldrand am Ufer und sehen Dominique mit ihrem Schlitten um die ersten Bäume kurven. Obwohl die Hunde wissen, wo es lang geht, müssen wir nun doch etwas Kufenarbeit leisten und an den Hindernissen vorbeilenken. Manchmal ist das schon ganz schön knapp wie die Bäume vorbeirasen oder die Brücke über den kleinen Bach gerade so getroffen wird. Doch immer wieder kommt uns dann Beats oberstes Gebot in den Sinn: Nie den Schlitten loslassen! Auch wenn es manchmal etwas verkrampft aussieht, überstehen wir diesen ungewohnten Slalom unbeschadet. Wie die Zeit vergeht bemerken wir erst, als Rauchschwaden uns anzeigen, dass das schwedische Barbecue mit Salzfleisch und Tunnbröd zur Mittagsrast einlädt.
Am Lagerfeuer erzählt uns Dominique, dass es ein lange gehegter Traum war, mit ihren Hunden in die weißen Weiten Schwedens zu ziehen und hier auch im Sommer die prachtvolle Natur und Ruhe zu erleben. Seit mittlerweile 14 Jahren leben sie diesen Traum.
Suchtpotenzial inklusive
Mit stark romantisiertem Blick (oder ist es der Rauch des Lagerfeuers?) und gut gefüllten Bäuchen besteigen wir wieder unsere Schlitten. Wir geben den Siberian Huskies wie gewohnt Befehle, tänzeln mit dem Schlitten um die Kurven und jagen über den See… Schade, dass es schon wieder der Stordrevdagssjön ist an dem unsere Musherkarriere begann. Bei einem letzten Kaffee und von Fusseln befreit, erfahren wir, dass es auch mehrtäge Schlittenhundetouren gibt und schon kommt wieder Abenteuerhunger in uns auf.
Unsere Tour fand in Drevdagen wenige Kilometer von der Norwegischen Grenze entfernt statt. Die nächstgrößere Stadt ist Idre/Dalarna, die auch ein relativ großes Wintersportzentrum mit Restaurants, Supermärkten, Skiverleihen und etwa 800 Einwohnern ist.
Weitere Infos zu unserer Husky-Tour bekommt ihr bei:
Wyugas Sleddogs, Outdoor, Equipment
Dominique und Beat Widmer
Drevdagen 74, 790 91 Idre
Telefon: +46 253-240 77
Mobil: +46 70-246 58 52
Mail: wyugas@hotmail.com
Man muss nicht unbedingt bis nach Schweden reisen, um bei einer Schlittenhundefahrt dabei zu sein. In Todtmoos im Schwarzwald findet vom 28. bis 29. Januar 2023 z.B. das internationale Schlittenhunderennen statt.
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Oh wie toll! Das möchte ich auch unbedingt mal erleben. Am Liebsten noch mit Nordlichtern. Das wäre ein Traum!
Liebe Grüsse,
Ellen
Hej Ellen,
wir hatten beides, allerdings getrennt voneinander, erlebt und es ist gigantisch. UND ja,ein Traum! :) Aber ein erfüllbarer.
Viel Spaß beim Träumen und Planen,
Thomas und Silke.
Oh, da will ich auch gleich wieder auf die Kufen steigen – euer Bericht macht da so richtig Lust drauf! So eine 2-Tagestour mit Übernachtung im Zelt – aber alles ganz entspannt – das wär’s!
Wir kommen gleich wieder mit!
Vielleicht sollten wir doch einmal im Winter nach Skandinavien fahren? Die Fotos machen jedenfalls große Lust darauf.
Auf jeden Fall! Skandinavien ist immer eine Reise wert!
Ich kenne Schweden nur im Sommer, aber so eine Tour durch die tief verschneite Landschaft könnte ich mir auch gut vorstellen. Nur, ob ich die Kurve kriege, wüsste ich nicht …
Das schaffst du! Und macht riesig Spaß! :)