Mummelsee-Hornisgrindepfad in Seebach im Schwarzwald – wo Mummeln und gelegentlich Menschen sich tummeln
Noch fast druckfrisch ist das Zertifikat für den neuen Premiumwanderweg Mummelsee-Hornisgrindepfad mit der die Tour im Herbst 2013 ausgezeichnet wurde. Die Rundwanderung, die zu den Schwarzwälder Genießerpfaden zählt, ist: mittleren Anspruchs, ca. 6,5 km lang, dauert rund 2,5 Stunden und führt auf den höchsten Berg des Nordschwarzwalds die Hornisgrinde – inmitten einer ursprünglichen Hochmoorlandschaft.
Schwarzwaldidylle mit Mythen, Kuckucksuhren und Tannenblick
Wir verbringen einen herrlichen Abend im Berghotel Mummelsee und können die Saunalandschaft mit Blick in die Schwarzwald Höhen und den Ausblick auf den abendlichen ruhigen See am Vorabend unserer Wanderung sehr genießen. Bei einem hochprozentigen Mummelseegeist lässt es sich über die zahlreichen Sagen, die sich um den mit Teichrosen (Mummeln) bestückten See und den darin wohnenden Nixen ranken, bestens sinnieren.
Alle gemeinsam haben sie, dass ein zarter Jüngling, den zerbrechlich wirkenden Geschöpfen begegnet, sich verliebt und sein gegebenes Versprechen nicht einhält, den Nymphen nicht ans Wasser zu folgen. Was zur grausigen Folge hatte, dass die Nixen bestraft werden und qualvoll in der Wasserwelt verenden.
Begeisterung erzeugt bei uns das bunte Sammelsurium an verschiedensten Kuckucksuhren in eine der Stuben im Hotel. Das Ticken der Uhren muss man schon aushalten können, um dann gefühlt im Viertelstundentakt von einem neuen Kuckuck begrüßt zu werden, der neugierig aus seiner Behausung flattert und uns mit dem typischen „Kuckuck-Kuckuck“ begrüßte. Ziemlich lange verweile ich immer wieder vor einzelnen Uhren, um die Vögel in Aktion aufzunehmen. Was allerdings nicht von Erfolg und Film gekrönt ist, denn immer kurz vor dem entscheidenden Moment verliere ich die Geduld und wende mich einer anderen Uhr zu, deren Kuckuck dann auch nicht rauskommt. Danke an Tomma, hier ist ihr Video!
Trubliger Wandereinstieg am Sonntag
Was wir am Vorabend als Schwarzwaldidylle erlebt haben, ist am Sonntag kaum mehr wiederzuerkennen. Am See pulsiert bereits am Morgen das bunte Touristenleben: Schwarzwaldsouvenirs stehen an den Verkaufsständen hoch im Kurs. An den Verpflegungsständen und beim Boot fahren bilden sich schnell Warteschlangen.
Die Wohlfühlliege und der Strandkorb direkt am See sind heiß begehrt und wir entscheiden uns für eine beherzte Flucht nach oben. Wir sparen uns die Seeumrundung ggf. für unsere Rückkehr auf und erklimmen direkt hinter dem Hotel den felsigen Waldweg gen Hornisgrinde, der festes Schuhwerk erfordert.
Unsere Empfehlung bereits an dieser Stelle: Die Wanderung lohnt sich und ist sehr abwechslungsreich, zum ungeteilten Genuss mit wenigen anderen Wanderbegeisterten wird sie allerdings NUR unter der Woche.
Bis zum Katzenkopf ist es ca. 1 km und der Turm der Hornisgrinde wartet rund 1,6 km entfernt. Der Abstecher zum Katzenkopf, der etwas abseits des Genießerpfades liegt, lohnt sich, denn von hier hat man eine herrliche Sicht auf den direkt unterhalb liegenden Mummelsee. Wir genießen eine erste kurze Pause auf den Sitzbänken, aus der Entfernung hat es durchaus seinen Reiz, die unten wuselnden Menschen zu überblicken. Zum Glück sind hier auch schon wesentlich weniger Mitwanderer unterwegs und wir schalten langsam in unseren Wanderentspannungsmodus um. Der verbleibende Aufstieg zum „Höhepunkt“ der Hornisgrinde (1.164 m) und auf den 1910 fertiggestellten massiven festungsähnlichen Quaderturm ist nicht besonders anstrengend oder Schweiß treibend.
Auf der Hornisgrinde liegt uns das Moor zu Füßen
Wir haben auf den Turmaufstieg verzichtet und machen dies erst am rund 0,5 km entfernten Bismarckturm, zu dem wir über einen asphaltierten Weg gelangen. Dort bietet sich eine gute Rundum-Sicht auf das vor uns liegende Hochmoor. Die Grinde ist dicht bewachsen mit Moorgras und Heidschnucken agieren als vierbeinige Rasenmäher. Kurz hinter dem Bismarckturm stoßen wir auch auf den Westweg (Symbol rote Raute) und wer sich von hier aus gleich in Richtung des nächsten Genießerpfads begeben möchte, gelangt in 8,5 km ins Genießerdorf Sasbachwalden und kann dort in die Alde Gott Panoramarunde einsteigen.
Wir bleiben auf dem eingeschlagenen Mummelsee-Hornisgrinden-Rundweg und sind begeistert, dass die Landschaft uns hier fast alleine „gehört“ und lassen uns über den Holzbohlen-Pfad weiter durch das Hochmoor leiten. Beim Abstieg über den Dreifürstenstein (1.150 m), gelangen wir auf das „Schwabenwegle“, einen wunderschönen, schmalen teilweise sehr steilen und felsigen Abschnitt – spätestens hier haben sich unsere knöchelhohen Wanderschuhe gelohnt. Das „Wegle“ führt mitten durch Erikabüsche, Brombeer- und Heidelbeersträucher und wird von Tannen gesäumt. Unten angekommen begrüßt uns das Schild „Ecklisbrunnen“ (961 m) und nach wenigen 100 Metern erreichen wir den Parkplatz am „Seibelseckle“ (Skilift), der sich für Anreisende mit dem Pkw auch gut als Startpunkt für die Wanderung eignet. Wer keinen Proviantrucksack dabei hat, findet hier auch Gelegenheit zum Einkehren – aber wir schwören auf unsere eigenen Vesperbrote!
Schwarzwaldaroma auf Wohlfühlliegen geniessen
Der durchgängig bestens ausgeschilderte Weg führt weiter durch ein kleines Viadukt abwärts auf einem Waldweg durch Nadelwald und Farn, Heidelbeersträucher stehen am Wegesrand Spalier. Durch den dichten Baumwuchs im Vergleich zur Grindenhöhe, erscheint uns der Weg hier fast finster. Wir spüren den weichen Waldboden unter unseren dicken Wanderschuhsohlen. Erholung pur – aber hier holt uns das Brummen der Motoren auf der am Wochenende viel befahrenen Schwarzwaldhochstraße (B500) wieder ein. Wenn man so will, sind wir nun auf der Zielgeraden, denn vom Mummelsee sind wir noch rund 2 km. Wir kommen noch an mehreren Wohlfühlliegen vorbei auf denen wir das Schwarzwaldaroma inhalieren bevor wir dann am immer noch gut besuchten See ankommen.
Vielen Dank an die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg für die Unterstützung.
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Bin E-Rollstuhl Fahrer und trotzdem mobil. Frage: komme ich mit dem E-Rollstuhl vom Mummelsee zur Hornisgrinde? Mein „Schopper“ ist gut geländegängig. Ist der Weg barrierefrei?
Liebe Grüße
R. Friedrich
Hallo Herr Friedrich,
es ist schon einige Jahre her, dass wir diese Wanderung gemacht haben und wir sind uns nicht mehr sicher, ob sie komplett barrierefrei ist. Wir haben mal auf der Schwarzwaldseite geschaut und sind auf diese Information gestoßen. Vielleicht hilft die bei Ihrer Planung weiter:
https://www.schwarzwald-tourismus.info/touren/barrierefreie-natour-auf-der-hornisgrinde-im-nordschwarzwald-252e391194
Beste Grüße und weiterhin viel Spaß bei Ihren Touren,
Silke Rommel & Thomas Rathay
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Hallo Ihr Zwei,
auf Eurer Seite gibt’s ja noch unendlich viele tolle Touren für uns. Da werde ich gleich mal stöbern.
Danke für den Link, den Ihr auf meiner Seite hinterlassen habt.
Liebe Grüße von Sanne
Hallo Sanne,
unendlich viele Touren ist schon etwas übertrieben, aber wir freuen uns, wenn wir Neues erleben können und andere inspirieren und auch motivieren. :)
Viele Grüße und alles Gute,
Thomsa und Silke.
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Oh, noch ein Bismarckturm – das ist ja cool xD
Hallo! Ich bin über den 1. Kommentiertag hier rein gestolpert. Schön ist es hier, kommt in den RSS-Reader!
LG Thomas
Hallo Thomas,
freut uns, dass du uns gefunden hast.
Da wir wieder auf Recherche „outdoors“ unterwegs waren, konnten wir den Kommentiertag leider bisher nicht umfangreich nutzen.
Grüße aus der Stuttgarter Nacht,
Thomas und Silke