Unterwegs auf heißen Sohlen über fünf Vulkangipfel im Süden Baden-Württembergs
Ein zu Unrecht vergleichbar unbekanntes Wanderpflaster ist der Hegau im Süden Baden-Württembergs. Das hügelige Landschaftsbild wirkt, als hätte es mit Haut und Haar eine ganze Kamelherde verschlungen und die buckligen Vulkanerhebungen sind ein attraktives Wanderareal. Heftige Gesteinsverschiebungen und vulkanische Aktivitäten vor rund 15 Mio. Jahren sowie die letzte Eiszeit verhalfen dem Hegau zum heutigen Aussehen. Auf zehn zertifizierten Premiumwanderungen, zusammengefasst als Hegauer Kegelspiel, kann man die eindrucksvolle Landschaft zu Fuß erkunden. Neun Touren sind als Rundwanderungen angelegt, die man sich je nach Kondition als Halbtages- oder Tagestour vornehmen kann. Die jüngste und längste Vulkan Tour mit 30+ Kilometern hat es in sich, führt sie doch zu bzw. auf fünf Vulkane, die allesamt von Naturschutzgebieten umgeben sind. Wir haben uns in zwei Etappen mit Zwischenübernachtung auf die fünf Vulkane hinauf geschwitzt und wurden mit großartiger Aussicht belohnt!
Vorabend-„Warm up“ im hübschen Engen
Am Vorabend unserer Vulkan Tour schlendern wir durch Engen; ein kleines gemütliches Städtchen im Hegau, dessen Hausberg der Hohenhewen unser erstes Etappenziel auf der Wanderung sein wird. Die kleinen, schmucken Gassen der denkmalgeschützten Altstadt entdecken wir mit der kostenlosen Lauschtour-App. Mit dem Smartphone am Ohr wird man auf der rund 30-minütigen Tour unkompliziert mit vielfältigen Informationen und Geschichten versorgt. Entlang der kopfsteingepflasterten Hauptstraße, der Autobahn des Mittelalters, verlief beispielsweise bis ins 17. Jh. die Handelsroute zwischen Lyon und Nürnberg. Geschmückt ist sie heute wieder mit zahlreichen historischen Wirtshausschildern, wie der Krone oder dem Ochsen. Manfred Sailer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt und treibende Kraft bei der umfangreichen Stadtsanierung, hat die Schilder in ganz Deutschland zusammengekauft, denn die Originale waren verschwunden. Besonders eindrucksvoll stechen uns die gelungenen Sanierungsmaßnahmen am Marktplatz an einem grau-weißen Gebäude, dem ehemaligen Wirtshaus zum Adler, ins Auge. Ein kleiner erhaltener Teil einer Renaissance-Malerei am Gebäude gab Orientierung für die neue Bemalung im sogenannten Trompe-l´oeil-Stil. Bei dieser Art 3D-Malerei muss man sehr genau hinsehen, um zu erkennen, dass die plastisch wirkenden Quader nur aufgemalt sind.
Erste Herausforderung, der Hohenhewen
Wir schultern unsere wie immer zu üppig gepackten Rucksäcke und nehmen den rund zweieinhalb Kilometer langen Zuweg vom Engener Zentrum zum Einstieg in die Vulkan Tour. Durch die Wohnsiedlungen der Kleinstadt in Richtung Anselfingen können wir uns gemütlich warmlaufen. Dabei nähern wir uns Schritt für Schritt dem Hohenhewen, dem Hausberg Engens. Der wahrscheinlich auch Namensgeber für das „Hewen-Gau“ und den heutigen Landschaftsnamen des Hegaus ist. Immer eindrucksvoller erhebt sich der mit 846 Metern zweithöchste Vulkankegel des Hegaus aus der sanften Hügellandschaft. Wer direkt am unterhalb des Hohenhewen liegenden Parkplatz beim offiziellen Tourenbeginn die Wanderstiefel schnürt, den erwartet ein Kaltstart. Der Anstieg hinauf auf den ersten der fünf Vulkane die auf der Vulkan Tour „liegen“, beginnt sofort. Rund 300 Höhenmeter, verteilt auf zwei Kilometer, mit einer bis zu 14-prozentigen Steigung beißen direkt in die Waden. Der meist schmale Pfad schlängelt sich den Berg hinauf, vorbei an blühenden Wiesen und durch schattige Mischwaldpassagen. Hier können wir etwas durchatmen und abkühlen, bevor es über die nächsten Wurzeln und Steine weiter aufwärts geht, in Richtung Burgruine.
Magischer Auf- und Ausblick
Vermutlich Anfang des 12. Jahrhunderts wurde die Burg auf dem ebenmäßigen Basaltkegel errichtet. In den folgenden Jahrhunderten hatte sie verschiedenste Besitzer und hielt zahlreichen Angriffen stand. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie jedoch zerstört. Wenige Teile wie das Burgtor, der Zwinger, die Grundmauern der Gesindehäuser sowie eine mächtige Wand eines Turms sind noch erhalten. Diese ist beim Aufstieg sehr präsent und wir sind von diesem Überbleibsel entzückt. Heute dient es als Aussichtsturm, rund 55 Stufen entlang einer Metallwendeltreppe führen auf eine Plattform hinauf. Wow – vier Panoramatafeln geben dort Orientierung und Details zum grandiosen 360-Grad-Blick preis: Wir blicken hinüber in den Schwarzwald, auf die Vogesen und auf die Schwäbische Alb. Unter uns breitet sich der riesige Innenhof aus, der mit Picknickplätzen und Grillstellen ausgestattet ist. Beim Durchqueren des Areals entdecken wir ebenerdig einen zweiten, nach Süden ausgerichteten kleinen Aussichtsbalkon. Dieser gibt die Sicht frei auf die weiteren Hegau-Vulkane, mit denen wir demnächst nähere Bekanntschaft schließen werden. Am Horizont schimmert im Silberlook der Bodensee.
Der Abstieg führt uns kurzzeitig über den bekannten schmalen Pfad zurück auf die Tour. Noch anspruchsvoller und steiler führt der weitere Abstieg in Richtung Welschingen. Bisher fast menschenleer kommen uns jetzt zahlreiche aussichtshungrige Vulkaneroberer entgegen. Um den Hohenhewen herum ist seit 1982 ein Naturschutzgebiet ausgewiesen. Eine Infotafel macht uns auf die Magerwiesen aufmerksam, an denen wir nun entlangwandern. Maximal zweimal im Jahr gemäht, tummeln sich auf der Fläche 30 bis 40 unterschiedliche Pflanzenarten und mit uns erfreuen sich Insekten und Schmetterlinge an der Vielfalt. Den bunten Blütenreigen kann man gut von einer der aufgestellten Wellness-Liegen, kombiniert mit dem Blick auf den Hohenstoffeln inhalieren. Diese zweite Vulkanerhebung erobern wir als Nächstes. In einem großen Bogen nähern wir uns ihm und je nach Blickwinkel zeigt er nur einen oder seine beiden Gipfel. Er hat als einziger der Hegau-Vulkane das Privileg, mit einem Doppelgipfel ausgestattet zu sein.
Wanderrampe hinauf zum Hohenstoffeln
Sehr gut vergleichen kann man die Konturen des Hohenhewen und des Hohenstoffeln auf dieser Passage. Wir wandern vorbei an leuchtend roten Äpfeln, die verlockend an den Bäumen der Streuobstwiesen hängen. Heiß und sonnig ist es hier! Dankbar machen wir eine kleine Pause im schattigen Wald am Binninger Ried, einem weiteren Schutzgebiet, das wir zwischenzeitlich erreicht haben. Ein bisschen herunterkommen ist angesagt, denn bald darauf liegt eine wahre Wanderrampe vor uns: Der Aufstieg hinauf an den Fuß des Hohenstoffeln führt kerzengerade über eine Wiesenfläche und die Sonne brennt unbarmherzig auf uns herunter. Hier gibt es nichts zu beschönigen, jeder Schritt strengt an! Plötzlich zuckt die Liedzeile „Du bist so heiß wie ein Vulkan“, aus einem Schlager, der 1978 die Hitparade stürmte durch meinen Kopf. Diesen Ohrwurm braucht es wirklich nicht als Wanderbegleiter!
Immer wieder drehen wir uns um und meistern einige Meter im Rückwärtsgang. Das lenkt von der Anstrengung ab und verschafft dem Hohenhewen erneut Aufmerksamkeit, der sich von seiner Schokoladenseite zeigt. Der Hohenstoffeln vor uns gleicht einem spitzigen Backenzahn, der zweite Gipfel ist nicht zu sehen. Irgendwann haben wir auch diesen Abschnitt erfolgreich gemeistert. Unsere Gesichter haben die Farbe der Äpfel der passierten Streuobstwiese angenommen und wir sind komplett durchgeschwitzt! Wer an der Wegkreuzung „Ob Wangen“ bereits nach Weiterdingen abzweigt, verpasst die Tuchfühlung mit dem Hohenstoffeln. Wir entschließen uns für die Umrundung und sind überrascht, wie plastisch aus der Nähe betrachtet, das schwarze Basaltgestein, mit den typischen Säulenformen, zum Vorschein kommt. Gut sichtbar ist der Basaltabbau, der hier ab 1912 betrieben wurde. Glücklicherweise wurden die Pläne aus den 1930er-Jahren nicht realisiert, die vorsahen, die ursprünglich drei Gipfel komplett abzutragen. Beim Umrunden des Berges bieten sich wunderbare Panoramen in die weite Hegaulandschaft und immer wieder macht einer der „Vulkan-Kollegen“ auf sich aufmerksam. Wir sind mit dem anstrengenden Aufstieg versöhnt, als wir nach rund viereinhalb Kilometern wieder zur Wegkreuzung zurückkehren. In Weiterdingen beenden wir unseren ersten Etappentag am späten Nachmittag. Dort nehmen wir den öffentlichen Bus, kehren nach Engen für die Übernachtung zurück. Übernachtungsoptionen unterwegs gibt es unseres Wissens nach leider keine.
Zurück auf der Vulkan Tour am zweiten Tag
Zurück nach Weiterdingen bringt uns am nächsten Morgen erneut die Buslinie 302. Das Dorf wird dominiert vom etwas erhöht liegenden Arrangement, der St. Mauritius Kirche und dem 1683 erbauten Schloss Weiterdingen. Voll auskosten können wir immer wieder diesen Blick, denn im wahrsten Sinne führt die Vulkan Tour „mit der Kirche ums Dorf“. Ruhig verlaufen die ersten Kilometer und wir genießen die Wandermeditation begleitet von Greifvögeln, die ihre Kreise über uns ziehen. Ein Regenguss hat die Hitze vertrieben und eingehüllt in Wolken zeigt sich uns der Mägdeberg.
Vulkanballung – das gefällt uns!
Die heute auf der Wanderung liegenden Mägdeberg, Hohenkrähen und Hohentwiel gehören zur östlichen Reihe der Hegau-Vullkane und sind in der letzten Phase des Vulkanismus bis vor sechs Millionen Jahren entstanden. 1240 errichtete der Abt des Klosters Reichenau als Widersacher zum Stauferkaiser Friedrich II. auf dem 644 Meter hohen Mägdeberg eine Festung. Nach einer turbulenten Zerstörungs- und Wiederaufbau-Geschichte sind die Überreste auf dem Phonolithberg noch gut erkennbar. Rund sieben Kilometer und 100 Höhenmeter liegen zwischen Weiterdingen und dieser dritten Vulkanerhebung. Der Anstieg führt über den Sickerberg hinauf zum 1968 errichteten steinernen Hegaukreuz. Eine erste wohlverdiente Verschnaufpause gibt es an dieser wundervollen Aussicht. Umringt sind wir von den fünf Vulkanen, die mystisch in Watte gehüllt sind. Eine ganz besondere Stimmung macht sich breit und wir halten inne auf einer Bank mit Blickrichtung Hohentwiel.
Der Regen hat den anspruchsvollen Pfad, der uns durch eine kleine Senke hinauf zum Mägdeberg führt, in eine schmierige Rutschpartie verwandelt. Die Steine sind glatt und unsere Wanderstöcke kommen zum Einsatz. Dafür ist der Abschnitt hinunter in den Wald wahrlich märchenhaft. Hinter jeder Baumsilhouette könnte man einen Raubritter vermuten, aber alles bleibt ruhig! Das ist gut so, denn die letzten Meter hinauf fordern Konzentration und Trittsicherheit. Zwischen den Mauern finden sich viele Aussichtsmöglichkeiten in die zauberhafte Landschaft, und je nach Himmelsrichtung, in die man schaut, präsentiert sich ein bereits bestiegener Vulkan oder einer der beiden noch vor uns auf der Strecke liegenden.
In direkter Nachbarschaft zum Mägdeberg liegt der Hohenkrähen, mit 643 Metern, der Vulkan-Zwerg. Ein bisschen wild ragt der Baumbewuchs auf ihm in die Höhe und erinnert uns an widerspenstig abstehende Haare. Nach einer kurzen asphaltierten Passage entlang der Maisfelder machen wir uns an den direkten Aufstieg auf die Vulkanerhebung Nummer vier. Anspruchsvoll geht es hinauf über Felsstufen mit teilweise sehr hohen Trittabständen und über glitschige Felsplatten. Der Abschnitt ist sehr gut seilversichert und wenn die Wadenmuskulatur schlapp macht, ziehen wir uns am Seil hinauf. Auch am Hohenkrähen nutzen wir die vielen kleinen Aussichtsplateaus und versinken im malerischen Landschaftspanorama. Die „Akteure“ auf der gesamten Strecke ändern sich wenig. Die verschiedenen Blickwinkel auf die Buckellandschaft machen sie jedoch sehr abwechslungsreich. Oben auf dem Gipfel angekommen, geht es eng zu, um die badische Flagge hat sich eine kleine Gruppe drapiert und genießt ein Gipfelbier.
Ein kleiner Hungerast nagt an uns! Noch knapp eineinhalb Kilometer auf einem breiten Waldweg trennen uns vom Hegauhaus, einer Gaststätte mit Terrasse. Den Duft des Sonntagsbratens schon in der Nase zünden wir einen kleinen Turbo, um zur verdienten Stärkung zu kommen. Die Pause tut gut und die Wanderlust kehrt zurück!
Finale Bergetappe hinauf zu Deutschlands größter Festungsruine
Noch knapp zehn Kilometer liegen vor uns, inklusive des Aufstiegs zur Festung Hohentwiel. Bevor der jedoch ansteht, marschieren wir auf einem imaginären Laufsteg mit freiem Blick auf den Bodensee und die Gemüseinsel Reichenau. Immer näher rückt der letzte und wohl auch bekannteste Vulkan auf unserer Wanderung! Auf dem fast 700 Meter hohen Hohentwiel, mitten in Singen, thront die mit neun Hektar größte Festungsruine Deutschlands. Keine Frage, auch diesen Vulkan wollen wir nicht nur aus der Froschperspektive betrachten. Bevor wir uns an den asphaltierten Aufstieg begeben, ist der Abstecher zum Besucherzentrum angesagt! Nur hier kann man die Eintrittstickets kaufen. Ansonsten rüttelt man oben angekommen vergeblich am Drehkreuz.
Hinter diesem laden zahlreiche Aussichtsbalkone ein, um die malerische Hegaulandschaft nochmal zu zelebrieren. Auf dem Schmiedefelsen genießt man wahrlich einen Paradeblick auf die anderen vier erfolgreich bestiegenen Hügel. Wir nehmen auch noch die 85 Stufen hinauf auf den Kirchturm (691 m), dort weht uns erneut die badische Flagge in gelb-rot-gelb entgegen. Höher hinauf geht es auf dem Areal nicht mehr. Direkt vor uns wogt sanft und einladend das Schwäbische Meer. Wie mit tausenden von kostbaren Edelsteinen besetzt, glitzert der Bodensee vor sich hin. Bei entsprechendem Wetter bietet sich eine grandiose Alpensicht und eine Panoramatafel macht Appetit auf die Erhebungen in Vorarlberg, Graubünden und im Berner Oberland. Auf dem Gelände gibt es viel zu entdecken: Die unterschiedlichen Bauphasen lassen sich an den beschilderten Gebäudeüberbleibseln einordnen und man bekommt anhand der Infotafeln ein gutes Bild, was hier in 900 Jahren Festungsgeschichte alles passiert ist.
Wer die Festungsanlage nicht besichtigen möchte, gewinnt trotzdem einen Eindruck vom mächtigen Anwesen, denn die Vulkan Tour führt an den massiven Mauern vorbei. Wir steigen wieder ab auf einem schmalen Pfad umgeben von Lichtnelken, Klee, duftendem Thymian durch das Naturschutzgebiet Hohentwiel. Zum Abschluss tauchen wir noch ein in den Weinbau im Hegau. Wir stehen am Elisabethenberg, der mit 560 Metern höchsten Weinlage Deutschlands. Seit 1928 baut die Familie Vollmayer in dieser exponierten Lage, auf fruchtbarem Vulkan-Verwitterungsboden Wein an. Schade, wir sind schlecht vorbereitet! Es wäre ein Traum, jetzt aus dem Rucksack die passende Flasche Wein hervorzuzaubern und auf einer der Aussichtsbänke inmitten der Reben auf die gelungene Tour anzustoßen. Wer den direkten Weg hinunter durch die Weinberge wagt, kann im unterhalb ansässigen Weingut kurzerhand ein Fläschchen shoppen!
Infokasten Hegauer Vulkan Tour
Charakter/Anspruch
Die Vulkan Tour wurde 2022 als Premiumwanderweg zertifiziert und ist die längste Wanderung der Hegauer Kegelspiele. Sie führt zwischen Engen und Singen an den Fuß von fünf ehemaligen Vulkangipfel des Hegaus. Mit rund 30 Kilometern und 900 Höhenmetern ist die Streckenwanderung die anspruchsvollste. Wer alle Vulkangipfel erklimmen möchte, muss nochmal circa sechs Kilometer und 350 Höhenmeter mehr machen. Die Tour ist sehr aussichtsreich und lebt von den Sichten auf die Vulkane Hohenhewen, Hohenstoffeln, Mägdeberg, Hohenkrähen und Hohentwiel mit der größten Festungsruine Deutschlands. Von hier genießt man dann einen wundervollen Blick auf den Bodensee. Die Route führt über Naturwege sowie leicht befestigte und asphaltierte Wege und ist in beide Richtungen sehr gut ausgeschildert.
Etappen (Ausgangspunkt, Länge, Zielpunkt)
Start- und Zielpunkte sind Engen und Singen am Hohentwiel. Die Strecke ist sehr gut mit einem Wandersymbol der Hegauer Kegelspiele ausgeschildert und kann in beide Richtungen begangen werden. Sportliche (Speed-)Wanderer können diese auch in einem Tag begehen. Wer etwas gemütlicher unterwegs ist, plant die Gesamttour in zwei Etappen. Wer zwischendurch übernachten möchte, muss etwas an der Logistik feilen. Die ausgeschilderte Tour führt nicht auf die Gipfel der ehemaligen Vulkane. Diese kleinen aussichtsreichen Strapazen sollte man jedoch unbedingt einplanen.
Etappe 1: Engen – Weiterdingen, 21 km, 800 Hm
Etappe 2: Weiterdingen – Singen, Landesgartenschau Gelände, 15 km, 760 Hm
Offizieller Tourenbeginn am Parkplatz Almenhütte in Engen-Anselfingen.
Anreise
Mit dem Auto: A81 Richtung Singen bis zur Ausfahrt Engen, dann über die B491 und L191 in die Engener Altstadt und noch etwas weiter in den Stadtteil Anselfingen Das Auto kann man gut am kostenlosen Wanderparkplatz Almenhütte in Engen-Anselfingen (Almenstraße bis zum Parkplatz am Waldrand) abstellen, der direkt am Tourstart liegt.
Mit der Bahn: Singen ist sehr gut an den Bahnverkehr angebunden. Von Singen gibt es diverse Zugverbindungen nach Engen. Ab Engen folgt man der gut ausgeschilderten Zustiegsausschilderung (Hewensteig) bzw. der querliegenden Raute in rot-weiß.
Nutzung ÖPNV auf der Wanderung
Der Regionalzug „Seehas“ verbindet Engen und Singen im Halbstundentakt: https://www.sbb-deutschland.de/strecken/seehas/fahrplan/
Beste Zeit
Das Frühjahr und der Herbst sind besonders gut für diese Wanderung geeignet. Im eisfreien Winter darf man auf der Strecke auf klare Alpenblicke hoffen. An heißen Sommertagen ist der Weg nicht empfehlenswert, da er auch durch schattenarme Abschnitte führt. Im Frühjahr wandelt man durch dichte Bärlauchteppiche und im Herbst leuchtet der bunte Blätterwald.
Schwierigkeiten/Gefahren
Insgesamt sind über die gesamte Strecke verteilt knapp 1.000 Höhenmetern plus zu erobern. Ein Großteil der Strecke führt über naturnahe Pfade. Er ist nicht für ungeübte Wanderer geeignet und erfordert eine gute Grundkondition und Ausdauer. Auf der Strecke gibt es nur wenige Einkehrmöglichkeiten und keine Übernachtungsmöglichkeiten. Unbedingt ausreichend Getränke und Verpflegung mitnehmen.
Übernachtungsmöglichkeiten
Am Start- und Zielort der Wanderung (Engen und Singen) gibt es verschiedene Übernachtungen; entlang der Strecke sind aktuell keine verfügbar. Wir beendeten die erste Etappe in Weiterdingen und nutzten zur Rückfahrt nach Engen die Buslinie 302 für die Übernachtung.
Übernachtungsverzeichnis Singen: https://tourismus.in-singen.de
Übernachtungsverzeichnis Engen: www.engen.de
Wir übernachteten in den Hewen Apartments, Engen, www.hewenapartments.de. Übernachtungsmöglichkeiten direkt auf der Strecke gibt es unseres Wissens nach leider keine.
Einkehrmöglichkeiten:
Singen und Engen verfügen über zahlreiche Einkehrmöglichkeiten. Direkt auf der Strecke liegen das Restaurant Hegauhaus, Singen, www.hotel-hegauhaus.de/ und das Gasthaus zum Bären, Engen-Welschingen, http://gasthaus-bären-welschingen.de/.
Uns hat es im Restaurant Kapuzinerstube in Engen, restaurantkapuzinerstube.com sehr gut geschmeckt.
Für unterwegs solltet ihr euch ausreichend Getränke und auch ein Vesper einpacken.
Wanderkarten, -bücher und weitere Informationen
Wanderkarte Hegau-Randen-Schaffhausen, Schwarzwald Verein, Maßstab: 1:35.000, ISBN 978-3-86398-419-9
Topographische Sonderkarte Baden-Württemberg Vulkane im Hegau (Karte mit Broschüren), Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Maßstab: 1:50.000,
ISBN: 978-3-89021-719-2
Informationen zu den zehn Kegelspiel Wanderungen: www.hegauer-kegelspiel.de
Weitere Informationen
Touristinformation Singen, Tel. 07731 85262, E-Mail: tourist-info@singen.de, https://tourismus.in-singen.de
Tourist-Info Engen, Tel. 07733 502249, E-Mail: rathaus@engen.de, www.engen.de
Besichtigungsmöglichkeiten:
Vier der Burgenüberbleibsel sind frei zugänglich. Die Festungsruine Hohentwiel kann man ganzjährig nur mit Eintrittsticket zu den Öffnungszeiten zu besichtigen. www.festungsruine-hohentwiel.de
Weitere Hegauer Kegelspiel Wanderung:
Aacher Geißbock (13,4 km Länge, 222 Hm Aufstieg)
Albertine Steig (12,6 km, 404 Hm Aufstieg)
Alter Postweg (9,2 km Länge, 133 Hm Aufstieg)
Grenzgänger (12,6 km Länge, 149 Hm Aufstieg)
Hewensteig (6,2 km Länge, 350 Hm Aufstieg)
Hohentwieler (7,6 km Länge, 201 Hm Aufstieg)
Krebsbachputzer (12,9 km Länge, 306 Hm Aufstieg)
Stettener Panoramaweg (7,6 km Länge, 188 Hm Aufstieg)
Wannenbergtour (9,4 km Länge, 278 Hm Aufstieg)
Weitere Informationen: www.hegauer-kegelspiel.de
Wer schon in der Gegend ist und Lust auf´s Radeln hat, schaut sich mal unsere Vorschläge für verschiedenen Radtouren in der Region am Bodensee an.
Unser Bericht entstand im Rahmen einer Pressereise, was aber keinen Einfluss auf unseren Bericht hat.
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