Der erste Anstieg ab dem Parkplatz Hammerstiel (760 m) bei Hinterschönau lässt nicht lange auf sich warten. Die Strecke verläuft zuerst über den Fahrweg, dann auf einem ausgetretenen Pfad durch den Wald und der hat es wirklich in sich. Diese Tour sollte man definitiv nicht gleich als Auftakt der persönlichen Wandersaison unter die Stiefelsohlen nehmen, sondern etwas Grundkondition mitbringen. Aber gleich vorweg genommen: Diese Wanderung ist jede Anstrengung und alle Schweißtropfen wert! Bis hinauf zum Grünstein verläuft unsere SalzAlpenTour parallel zum SalzAlpenSteig und wir werden begleitet von erfrischendem Bachgeplätscher.
Frühstück auf der Grünstein-Hütte
Nach rund einer Stunde, ist der anstrengendste Part geschafft und wir erreichen die Grünsteinhütte (1220 m), den perfekten Platz für ein Bergfrühstück (der Werner Grassl und sein Team, legen sich echt ins Zeug), mit einem ersten Blick auf einen kleinen Zipfel des Königssees und natürlich hinüber auf den Watzmann. Der ca. 15 minütige weitere Anstieg auf den Grünsteingipfel (1306 m) ist ein absolutes Muss! Von hier oben beeindruckt uns der 360⁰-Blick auf das Lattengebirge mit der gut erkennbaren schlafenden Hexe, die Watzmann-Familie mit Mann, Frau und zwei Kindern, das Hagengebirge, den Hohen Göll. Wir haben das Glück, dass ein einheimischer Wanderer auf dem Gipfel ist, dazuhin in Erzähllaune und uns die faszinierende Bergwelt ringsherum erläutert.
Fast schon kitschig: Blick von der Archenkanzel zum Königssee
Wieder unten angekommen, geht es weiter im Auf und Ab durch den Wald und wir treten ein in den Nationalpark Berchtesgaden. Dann folgt ein unspektakuläres Stück über einen breiten Fahrweg, das wir jedoch gerne in Kauf nehmen, denn das Bergambiente um uns herum ist einfach atemberaubend. Bevor wir in die Kühroint-Hütte (1420 m) einkehren, lockt uns die Aussicht an der Archenkanzel, die von dort ca. 15 Minuten entfernt ist. Der Blick von der Kanzel hinunter auf den glatten, türkisblauen Königssee und die Zwiebeltürme von St. Bartholomä mit den Bergen im Hintergrund ist einfach unbeschreiblich grandios– eine traumhafte Landschaftskomposition! Wir haben großes Glück, denn wir genießen dieses Bilderbuch ganz für uns alleine! Für alle, die die Atmosphäre etwas länger genießen wollen, bietet sich eine Übernachtung in der Kühroint-Hütte an.
Von hier zeigt sich einem wieder die Watzmann-Familie, auf der Rückseite der Hütte ist die Nationalpark-Informationsstelle untergebracht und Kaiserschmarrn, Bergsteigersuppe und Spinatknödel schmecken uns einfach köstlich. Von hier steigen wir ab, vorbei an der St. Bernhard-Kapelle, die den Bergopfern gewidmet ist, da wird es uns echt mulmig! Durch den Wald geht es wieder steil hinunter zu einer Forststraße und dann über einen neu angelegten terrassierten Weg mit Steinstufen. Am Wegesrand kann man auf den Aussichtsbänken die angespannten Muskeln immer wieder entlasten und gelangt dann zur Schapbachalm. Der gleichnamige Bach mäandert malerisch und auf den Wiesen lachen die gelben Dotterblumen um die Wette. An der Auerhahn-Sitzgruppe geht es wieder in den Wald und dann zieht sich der Weg noch etwas bis zum Parkplatz.
Infobox:
Länge: 13 km
Höhenmeter: 900 m Aufstieg
Anspruch: mittelschwer
Tiefster/höchster Punkt: 764 m Parkplatz Hammerstiel/1417 m Archenkanzel
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz „Hammerstiel“, (Hinterschönau)
Sehenswürdigkeiten auf der Tour: Archenkanzel, Königssee-Blick, Nationalpark-Informations-Hütte
Salztipp: Salzbergwerk Berchtesgaden, Salzheilstollen Berchtesgaden
Einkehrmöglichkeiten: Grünsteinhütte (1220 m), bewirtschaftet von 1.5. bis Ende Oktober; Kühroint-Hütte (1420 m) ist von Mai bis Ende Oktober bewirtschaftet, Übernachtungen möglich.
Buchtipps: Salzalpensteig, Kompass Verlag, ISBN: 978-3-99044-042-1
Hier geht es zu den weiteren von uns erwanderten SalzAlpenTouren.
Vielen Dank an das Berchtesgadener Land für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis im Rahmen einer Pressereise.
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Tolle Tour, sieht aber ziemlich heftig aus – da muss man schon trainiert sein!!
Quatsch, das haben auch ganz andere an dem Tag geschafft. Lass dir Zeit, genieße die Landschaft und die Einkehrmöglichkeiten, dann vergeht der Weg wie von alleine. :)
Die Aussicht ist ja grandios. Allerdings wäre mir die Wanderung zu anstrengend. Das hätte ich nicht einmal zu meinen besten Zeiten geschafft.
Wir sind auch ganz schön ins Schwitzen geraten, aber es hat sich gelohnt!