Donauwelle Donauversinkung

Donauversinkung: Bei Immendingen verschwindet die Donau in den porösen Kalkschichten

Egal ob als Donauversinkung oder Donauversickerung bezeichnet, gemeint ist das gleiche eindrucksvolle Naturphänomen im Donaubergland. Die Donau verschwindet bei Immendingen wie von Zauberhand und hinterlässt an rund 155 Tagen im Jahr einfach ein leeres steiniges Flussbett. Das Wasser verschwindet in ein Höhlensystem und tritt nach rund 60 Stunden am 12 Kilometer entfernten Aachquelle wieder aus. Dieses Schauspiel macht die mit moderatem Höhenprofil versehene Wanderung in der Tat einzigartig. Aber auch die sehr abwechslungsreiche Landschaft überzeugt uns. Wir lieben es ja von schroffen Felsen hinunter zu blicken, aber diese Tour kommt mit anderen, nicht weniger imposanten Schönheiten um die Ecke.

Auf der Donauversinkung nehmen wir anstatt des regulären Wanderwegs, den Weg durch das Flussbett.

 

Gleich auf dem ersten Kilometer der Donauwelle Donauversinkung kann man dann ganz entspannt den klassischen Wanderweg verlassen und mitten im Flussbett entlang wandern. Denn dort wo eigentlich die Donau in ihrem rund 10 m breiten Flussbett fließt, blicken wir auf Steine und Blätter. Die Donau hat sich hier einfach aus dem Staub gemacht. Durch die „Schlucklöcher“ im Boden wird das Wasser in die porösen Kalkschichten eingesogen und fließt über unterirdische Hohlräume in die rund 12 km entfernte Aachquelle. Dort tritt sie wieder ans Tageslicht. Wer auf dem parallel verlaufenden Wanderweg oberhalb des Flussbetts geht, kann die Schluckstellen gut erkennen. Eindrucksvolle Naturphänomene die wir hier zwischen dem Karstgebirge der Schwäbischen Alb und dem Vulkanismus der Hegauberge zu sehen bekommen.

Braten vom hauseigenen Damwild mit frisch geschabten Spätzle, sehr lecker!

Einkehr mit gutem Gewissen

Nach rund einem Kilometer verlassen wir die Donau und meistern den ersten Anstieg durch den Wald zum stillgelegten Hattinger Bahnhof. Direkt dort liegt das Gasthaus Hauser, das für seine Spezialitäten aus dem hauseigenen Damwild bekannt ist. Auch wenn unsere bisherige Wanderleistung überschaubar ist, nehmen wir gerne im Gasthaus Platz und testen den heimischen Braten vom Damwild mit hausgemachten Spätzle – sehr lecker. Nach der Einkehr für die Donauwelle direkt vorbei am lebhaften Wildgehege. Und ja, wir haben trotz aller Niedlichkeit der Tiere ein gutes Gewissen, als wir ihnen in die Augen schauen. Bald darauf gelangen wir auf einem schmalen Waldpfad zu einem wahren Sonnenplatz. Die Sitzgruppe besticht durch die besondere Optik in Wellenform und den herausragenden Alpenblick auf den Säntis.

Stylische Sitzgruppe mit Blick auf den Säntis.

Donauversinkung ade dafür Vulkanlandschaft satt

Das angrenzende Naturschutzgebiet Rehletal lockt Floraliebhaber insbesondere mit dem gelben Frauenschuh. Immer wieder passieren wir Gucklöcher und Pausenbänke, die den herrlichen Blick auf die Silhouetten der Hegauer Vulkane, den Hohentwiel mit der Burgruine und den Hohenstoffeln mit seiner Kamelkontur freigeben. Völlig unvermittelt blicken wir bald darauf auf eine riesige smaragdgrüne Wasserfläche. Der ehemalige Vulkankrater des Höwenegg, umgeben von Basaltfelsen, wäre eine wirklich eindrucksvolle Outdoor-Badewanne. Etwa zur Hälfte können wir das Kraterloch umrunden, auch hier zeigen sich immer wieder die Alpen und der Bodensee lässt sich erahnen.

Vulkanlandschaft im Hegau

Der Abstieg zum Parkplatz führt durch den Wald, nun mit einem deutlich größeren Nadelbaumanteil, der die Nähe zum Schwarzwald bezeugt. Hier kann man einfach nochmal durchatmen und ohne schlechtes Gewissen irgend etwas zu verpassen, über die tolle zurückliegende Strecke sinieren. Zum Abschluss lockt nochmal eine Bank mit Blick, wie könnte es anders sein: auf die Donauversinkung!

Juwel in smaragdgrün: der Vulkan Höwenegg

Unser Fazit:

Die Tour ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und hält mit der Donauversinkung gleich zu Beginn und dem Höwenegg im zweiten Teil der Strecke außergewöhnliche Highlights parat. Der Blick in die Vulkanlandschaft des Hegaus überrascht uns, denn unter Touren auf der Schwäbischer Alb haben wir bisher andere Ausblicke abgespeichert. Wer die klassischen eindrucksvollen Touren entlang des Albtraufs kennt, bekommt hier gänzlich andere Panoramen präsentiert. Viele der Alb-Wanderungen sind mit üppigen Auf- und Abstiegen verbunden. Auf der Donauversinkung ist man sehr moderat unterwegs und man schafft die Tour auch ganz entspannt ohne vorheriges Konditionstraining. Eine der köstlichen Donauwellen auf dem Kuchenteller haben wir uns aber trotzdem verdient. Im Herbst kommt das bunt gefärbte Laub besonders gut zur Geltung.

Infobox:

Länge: 13 km

Höhenmeter Aufstieg: 265 m

Höchster/tiefster Punkt: 785 m/656 m

Parkmöglichkeiten: Parkplatz Donauversinkung am  Radlerzeltplatz, Immendingen; Parkplatz Einödviadukt (bei Möhringen), Parkplatz Höwenegg

Einkehrmöglichkeiten auf der Strecke: Nina´s Ess-Art (Imbiss), direkt an der Strecke am Radlerzeltplatz; Gasthof Hauser, 78194 Immendingen-Hattingen (direkt an der Strecke), Übernachtung möglich

Genießer-Tipp: In allen Gaststätten rund um die Donauwellen-Wanderungen kann man die gleichnamige süße Verführung in Form des Kuchens mit köstlichen Kirschen und dicker Schokoglasur vernaschen.

Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe: Berg-Gasthof Witthoh, 78194 Immendingen-Hattingen, info@witthoh-gasthof.de; www.witthoh-gasthof.de

Vielen Dank an den Schwäbische Alb Tourismusverband für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis im Rahmen einer Pressereise.

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