
Felsen am abwechslungsreichen Ilmtal-Radweg
Im Tandem unterwegs mit Johann Wolfgang von Goethe
Wer sich in der Schulzeit gut an Goethes Poesie und Wirken vorbei geschmuggelt hat, der bekommt auf dem Ilmtal-Radweg die volle Dosis. Es gibt wohl kaum einen Ort entlang des rund 120 Kilometer langen und mit vier ADFC-Sternen zertifizierten Radwegs, den der Staatsmann und Dichter nicht besuchte. Die Radtour entlang der quirligen Ilm bringt viel Kulturelles mit sich und neben langen gemütlichen Passagen gilt es auch kleinere Turbulenzen zu bewältigen.

Auf dem Ilmtal-Radweg schlängeln wir uns durch den Thüringer Wald
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass man in Allzunah im Thüringer Wald besser den Wanderrucksack schultern sollte, als sich auf das Fahrrad zu setzen. Denn der Ort liegt direkt am Rennsteig, dem ältesten Fernwanderweg Deutschlands mit knapp 170 Kilometern. Hier geht jedoch auch der unbekanntere, mit vier ADFC Sternen ausgezeichnete, Ilmtal-Radweg an den Start. Radfahrer mit Vorliebe für entspanntes Cruisen, bekommen beim Blick auf das Höhenprofil ein dickes Grinsen ins Gesicht. Der Startpunkt der Tour in Allzunah liegt auf 720 Höhenmeter und die Radreise endet nach 120 Kilometer auf rund 120 Höhenmeter, dort mündet die Ilm in die Saale.
Gleich zu Beginn erwartet uns eine der längsten Abfahrten. Wir rollen durch den Thüringer Wald, passieren herrliche blühende Wiesen und gelangen hinunter nach Stützerbach. Empfangen werden wir von zahlreichen mit Thüringer Schiefer eingedeckten Häusern. Ein für uns ungewohnter, aber sehr hübscher Look. Wer will, kann im Ort auch gleich mit Johann Wolfgang (von) Goethe in Kontakt kommen, denn hier steht das erste Goethemuseum auf unserer Fahrt. 13 Besuche brachten ihn im Gefolge des späteren Herzogs Carl-August hierher. Zahlreiche weitere Begegnungen mit Goethe werden auf der Radtour noch folgen, denn der Ilmtal-Radweg führt durch viele Wirkungsstätten des Staatsmanns und Dichters. Dann bringt sich auch die Ilm ins Spiel, die durch die drei Quellbäche Lengwitz, Taubach und Freibach entsteht. Einige Stufen entfernt vom Radweg kann man das Zusammenfließen beobachten, bevor ein schmaler Pfad mit friedlich grasenden Kühen und Pferden durch das Freibachtal führt. Schieben ist die optimale Fortbewegungsform auf dieser Passage, um die plätschernde Idylle intensiv und sehend, hörend sowie riechend wahrzunehmen. Gerade im Sommer sehr vorteilhaft, ist die schattige Strecke durch den Wald, die uns dann weiter nach Manebach bringt. Informativ sind die großen, über den gesamten Radweg verteilten Orientierungstafeln; die neben dem bevorstehenden Höhenprofil auch Details über die Besonderheiten der Ortschaften am Wegesrand bereit halten. So erfahren wir, dass in Manebach zwei große bekannte Maskenfabriken beheimatet waren, die ihre Erzeugnisse bis in die 1970er Jahre in die deutschen und weltweiten Fasnachtshochburgen verkauften.

Kulturinteressierte kommen auf dem Ilmtal-Radweg auf ihre Kosten
Himmelblaue Eindrücke
Nach den ersten 15 Kilometern erwartet uns Ilmenau, die „himmelblaue“ Goethe- und Universitätsstadt am Nordhang des Thüringer Waldes. Über Kopfsteinpflaster gelangen wir hinauf zum Marktplatz. Erwartet wird man von Goethe, der als Bronzefigur auf einer Bank vor dem Amtshaus sitzt. Die Bank bietet Platz für weitere Gäste und die meisten zücken das Handy für ein Selfie mit der Berühmtheit. Rund 26-mal weilte Goethe in Ilmenau, unter anderem in seiner Funktion als Beauftragter für die Wiederbelebung des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergbaus oder auch zur Neuordnung des Steuerwesens. Der privilegierte Goethe durfte die Räume in der ersten Etage des Amtshauses, dem Sitz des heutigen Goethe-Stadt-Museums, als Dienstwohnung nutzen. 1780 verfasste er in einer kleinen Jagdhütte (heute Goethehäuschen) am Kickelhahn das weltberühmte Gedicht „Über allen Gipfeln ist Ruh.“ Den Hausberg Ilmenaus bekommt man auf dem Ilmtal-Radweg allerdings nicht zu sehen. Wer dem Museum von Innen einen Besuch abstattet, genießt jedoch den Ausblick vom Kickelhahn per Live-Cam. Am Ilmenauer Bahnhof steht außerdem eine Nachbildung vom Kickelhahn-Turm und vom Goethehäuschen. Neben dem Wandeln auf Goethes Spuren, bringt es viel Spaß die Räder durch die belebte und intakte Fußgängerzone zu schieben. Dabei gibt es zahlreiche Gebäude in unterschiedlichsten Baustilen mit ihrer Geschichte zu entdecken, wie das ehemalige jüdische Kaufhaus Gronner. Und eben auch den Ziegenbock beispielsweise am Ziegenbrunnen oder auch als Abdeckung des kleinen Kanals, der sich durch die Innenstadt zieht und an den alten Kinderreim „In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau“ erinnert, den das Stadtmarketing gut inszeniert.

Kultur zum Anfassen auf dem Ilmtal-Radweg
Leichte Verwirrung stiftet der Ilm-Rennsteig-Radweg, ein rund 20 Kilometer langer regionaler Radweg, der in Ilmenau beginnt und mit seinem Ausschilderungssymbol dem des Ilmtal-Radwegs ähnelt. Die beiden Radwege verlaufen jedoch nur kurze Zeit parallel. Unser Streckenbelag ist zwischenzeitlich perfekt asphaltiert und die Tachoanzeige pendelt sich schweißlos bei 25 km/h ein. Bevor wir das heutige Etappenziel Stadtilm ansteuern, passieren wir den ehemaligen hölzernen Salinen-Bohrturm bei Dörnfeld. Durch eine sieben Kilometer lange Leitung floss ab 1905 die Sole nach Stadtilm, stillgelegt wurde der Betrieb 1999. Landschaftliches Highlight ist der Singener Berg auch Prahlhans genannt; die mit 523 Metern höchste Erhebung in der Region. Die uns bei unserem Abstecher zur Brauerei Schmitt nach Singen begleitet. In der Brauerei, die seit 1976 unter Denkmalschutz steht, ist Handarbeit angesagt: Gebraut wird noch wie vor 100 Jahren: Einmal wöchentlich, meist donnerstags, wird ein Sud mit eigenem Quellwasser angesetzt und rund 2.500 Flaschen werden abgefüllt. Helfer sind immer herzlich willkommen, z. B zum Etikettieren der Flaschen, entlohnt wird in Naturalien. Herrlich urig kommt der improvisierte Biergarten mit Weiherblick daher.
Stadtilm tickt selbstbewusst in Sachen Vermarktung. Eine Tafel, die zur sieben Wundertour einlädt, weckt unsere Neugierde: Die Eisenbahnbrücke mit 13 Bogen, der größte Zinsboden Thüringens, in dem früher die Naturalabgaben eingelagert wurden und der deshalb auch als größter Schweinestall bezeichnet wurde, das Rathaus, das im frisch sanierten ehemaligen Zisterzienser-Kloster prächtig untergebracht ist und der mit rund Zehntausend Quadratmetern größte Marktplatz Thüringens, gefallen uns. Nur schade, dass so wenig los ist bei unserem Rundgang durch die Kleinstadt. Der riesige rechteckige Marktplatz wirkt müde und so, als könnte er durchaus etwas mehr „Action“ verkraften. Wie lässig wäre es hier jetzt ein kühles Radler zu zischen. Aber eine geöffnete Gaststätte ist zumindest heute Fehlanzeige!

Der ehemalige hölzerne Salinen-Bohrturm bei Dörnfeld liegt auf dem Ilmtal-Radweg
Abwechslungsreiche Begegnungen
Ein Blickfang ist die Mühle in Kleinhettstedt die wir am zweiten Etappentag nach fünf Kilometern durch die hügelige Thüringer Naturidylle mit Schafen, blühenden Wiesen und üppigen Kornflächen erreichen. Seit 1732 ist die Mühle im Besitz der Familie von Ulf Morgenroth, der nun in der neunten Generation im Betrieb tätig ist und die traditionelle Senfherstellung perfektioniert. Unter 22 Sorten kann man zwischenzeitlich im Hofladen auswählen. Premium- und Küchensenf sowie der Süße Senf sind die Verkaufsschlager, bestätigt uns der junge Betreiber. „Beim Senf mischen alle Familienmitglieder mit, ansonsten haben wir eine klare Aufgabenteilung“, erklärt Ulf. Auf turbulente Zeiten blickt das Anwesen zurück. Von der Öl-, Senf- und Gipsmühle, wandelt sie sich 1880 in eine klassische Weizen- und Roggenmüllerei. Schlaflose Nächte bereitete der Familie die Umwandlung in einen volkseigenen Betrieb nach dem Mauerbau und ebenfalls die Zeit nach der Wende, als die Treuhand rund 250 Tausend DM für die Rückübereignung forderte. Die Familie ließ sich nicht unterkriegen. Ein Kredit wurde aufgenommen, Ferienwohnungen und eine Eventlocation eingerichtet und 1999 wurde eben die Senfproduktion mit anfangs fünf Senfsorten reaktiviert.

Der Besuch der Senfmühle in Kleinhettstedt am Ilmtal-Radweg ist ein Muss!
Nach dem informativen Besuch geht es zurück auf die Räder. Höhlenfans können bald einen Abstecher in die Karsthöhle im Schenkenkopfberg bei Dienstedt machen. Wir rollen daran vorbei und breiten uns auf einer großen überdachten Picknick-Bank bei Stedten direkt an der Ilm aus. Von diesen praktischen Pausenplätzen gibt es eine Vielzahl entlang der gesamten Strecke und es zahlt sich aus, in den Satteltaschen etwas Verpflegung dabei zu haben. Die neu gewonnene Power in den Waden kann man in Kranichfeld gut gebrauchen. Zumindest, wenn man in der Zwei-Burgen-Stadt eine der Namensgeberinnen besichtigen möchte. Wir entscheiden uns für die Aussicht vom Oberschloss. Hinauf zur Burganlage, die sich feudal auf einem steilen Kalksteinfelsen emporhebt, kämpfen wir uns über das holprige Kopfsteinpflaster. Konnte man die bisherigen Abschnitte ziemlich entspannt absolvieren, werden nun Waden- und Oberschenkelmuskulatur herausgefordert. Mühsam und schweißtreibend kurbeln wir uns im kleinsten Gang den Schlossberg hinauf. Eine stattliche Burg, die zum Schloss umgebaut und angestoßen durch eine private Initiative nach einem Brand in vielen kleinen Schritten wieder saniert wurde, begrüßt uns. Vor- und Hauptburg mit romanischem Wohnbau, ein Palas mit Burgkapelle sowie der Burgfried, genannt „Dicker Turm“, auf den 120 Stufen führen, sind begehbar. Wer eine Außenbesichtigung macht, entdeckt mit Sicherheit den „Leckarsch“. Einen Schlussstein am Südwesterker, der auf eine Sage über die Brüder und Schlossbewohner Wolfer und Lutger zurück geht, die im Streit ihre Besitztümer teilten und anschließend nicht sonderlich friedlich, getrennte Wege gingen.

Idyllischer Rastplatz an einem Ilmwehr bei Kranichfeld am Ilmtal-Radweg
Ein munteres Versteckspiel veranstaltet die Ilm verbunden mit Waldstücken und kleineren Anstiegen auf der Passage nach Bad Berka. Der Kurort liegt im Zentrum des Landschaftsschutzgebietes „Mittleres Ilmtal“ und trägt auch den Beinamen Klein-Venedig. Zahlreiche Brücken gibt es und ein Goethebrunnen sprudelt, der auf die Entdeckung einer Quelle mit eisenhaltigem Wasser durch einen Diener Goethes zurückzuführen ist. Eine wahre Swingpassage folgt und unser Radweg und die Ilm harmonieren im Duett. Rund um Hetschburg, Buchfart und Oettern packt der Radweg richtig steile Anstiege aus. Zwar kurz, jedoch nicht schmerzlos: 13 Prozent kündigt ein Schild an! Die Belohnung folgt in Form einer Bilderbuchabfahrt und -landschaft vorbei an Feldern, Wiesen und Kirchen. Wir nähern uns Weimar; der Weg wird belebter und es tummeln sich nun zahlreiche Fahrräder auf der bisher sehr beschaulichen Route.

Entspanntes Radfahren auf dem Ilmtal-Radweg
Weimar, charmant und lebendig
Durch die üppige Parkanlage an der Ilm, die mit den schattenspendenden Bäumen, den kleinen Quellen, dem Borkenhäuschen eine richtig lebendige Chillarea ist, erreichen wir unser Tagesziel. Auch Goethes Gartenhaus, sein erster eigener Wohnsitz, steht in dem Park und kann besichtigt werden. Goethe und Schiller kann man in der lebendigen Studentenstadt nicht entkommen. Ein Abstecher zum Denkmal der beiden Literaten vor dem Deutschen Nationaltheater gehört zu unserem Pflichtprogramm, ebenso wie ein Besuch im Goethemuseum und der Abstecher zum wahrscheinlich bekanntesten Ginkgobaum der Welt. Den Goethe nicht selbst gepflanzt, sondern nur beauftragt hat, wie uns die Weimarer Stadtführerin Silke Axthelm augenzwinkernd verrät. Dank ihres Tipps, entdecken wir auch das Kirms-Krackow-Haus, eines der ältesten Häuser der Stadt. Das mit dem gepflegten Biedermeier-Garten und dem Pavillon eine herrliche Ruheoase bietet. Das Stadtführungskonzept ist für uns ideal, denn auch ohne Voranmeldung kann man kurzfristig an einer Führung teilnehmen. Täglich findet mindestens ein öffentlicher Rundgang statt. Glücklicherweise wurde Weimar mit seinen heute rund 65 Tausend Einwohnern, viertgrößte Stadt Thüringens, weitestgehend vom Krieg verschont. Auch ohne gedruckten oder virtuellen Reiseführer in der Hand auf Entdeckungstour zu gehen und dabei in den Gassen kleine oder auch ungewöhnliche Geschäfte zu erkunden, verbreitet ansteckend gute Laune.

Goethes Gartenhaus 2 liegt in Bad Sulza auch am Ilmtal-Radweg
Der Ilmtal-Radweg führt uns durch die 152 Meter lange Sechsbogenbrücke, die das Tal der Ilm bei Weimar überspannt. Auf den folgenden Kilometern passieren wir Schloss Kromsdorf und werden überrascht vom höchsten Bergfried Deutschlands. Der schlanke Riese an der Niederroßlaer Wasserburg streckt sich seit dem 1739 erfolgten Umbau mit endlos wirkenden 57 Meter in den Himmel. Nach einer Pause an der direkt angrenzenden Rastanlage, bringt uns ein Schild mit dem Hinweis „Offbassn! Glai gähds richtsch noff, nich anhaldne un läsn, schaldn un demmeln!“, zum Schmunzeln. Den Tipp sollte man in der Tat beherzigen, herunterschalten und in die Pedale treten. Der folgende Anstieg zieht sich nicht lange, aber er hat es in sich. Dann wird die Etappe wieder ganz zahm und man rollt mühelos wie auf einem gut präparierten Laufsteg mit Topgeschwindigkeit durch die Landschaft. „Toskana des Ostens“ wird sie durch die sanften Täler und Hügel und die auffälligen Baumalleen auch genannt.

Picknick auf dem Ilmtal-Radweg mit regionalen thüringer Köstlichkeiten.
Die alten Soletürme bei Dornstedt sind die Vorboten der Salz- und Sole-Stadt Bad Sulza. Dort angelangt, machen wir uns zuerst auf die Suche nach dem Goethe Gartenhaus 2, das zwar etwas versteckt jedoch nicht weit entfernt vom Ilmtal-Radweg steht. Es ist eine exakte Kopie des Originals, das wir bereits in Weimar gesehen haben. Dort kam es 1999 auch zum Einsatz, als Weimar Kulturhauptstadt war und man das Originalhaus vor dem großen Ansturm der Besucher schützen wollte. Die Nachfrage nach der Kopie im Nachgang war riesig. Seit 2002 steht der Nachbau in Bad Sulza, eingebettet in Weinberge unweit von den Toskana Thermen. Seit 2004 ist der Ort anerkanntes Sole-Heilbad und auch hierfür war von Goethe 1828 Initiator. Bei einem Besuch riet er zur Eröffnung eines Solebads, was 19 Jahre später auch realisiert war. Heutzutage wäre diese pfiffige Idee sicherlich für den Thüringer Tourismuspreis vorgeschlagen worden. Wir nehmen kein Bad, schauen jedoch beim Gradierwerk „Louise“ mit der Wandel- und Zerstäuberhalle vorbei. An 180 Meter langen überdachten Schwarzdornwänden spazieren wir entlang. Kontinuierlich fließt Sole über den Schwarzdorn und wird dabei ganz fein in die Umgebung zerstäubt. Schon bei unserem kurzen Schlendern merken wir, wie die Sole mit einer Salzkonzentration zwischen 3,6 und 4 Prozent in unseren Mund- und Rachenraum krabbelt. Direkt neben dem Gradierwerk steht das Thüringer Weintor an dem die Weinstraße Saale-Unstrut beginnt. Rund ein Siebtel steuert Thüringen zu der knapp 800 Hektar großen Weinanbauregion bei.

Unbedingt Empfehlenswert – eine Führung im Gradierwerk „Louise“ in Bad Sulza
Der Mündung entgegen entlang der Weinreben
Wir freuen uns, dass sich der Radweg auf den letzten Kilometern bis zur Ilm-Mündung in die Saale nun in den Weinbergslook wirft. Wir lassen den Salzgeschmack noch etwas nachwirken und verkneifen uns den „Weindurst“ noch ein bisschen. In Großheringen kündigt ein Kunstwerk die Flusshochzeit der beiden Gewässer an. Tschüss, liebe Ilm! Der Ilmtal-Radweg geht jetzt in den Endspurt und führt mit Weinbergblick im Vollbildmodus an der Saale entlang nach Kaatschen-Weichau. Auf den Muschelkalkböden gedeihen zahlreiche weiße Rebsorten wie Bacchus, Kerner, Müller-Thurgau, Silvaner und Weißburgunder. Das Weingut Zahn verführt in einem wunderbaren Weingarten direkt an der Saale zu kleinen und größeren kulinarischen Köstlichkeiten und auch zum einen oder anderen Probierschluck aus den gekelterten Reben. Ob Goethe und Schiller die Tour wohl auch gemeinsam dort hätten ausklingen lassen?

Abschied mit einem WEINenden Auge vom Ilmtal-Radweg in der Weinregion Saale-Unstrut
Infobox Ilmtal-Radweg
Wichtige Eckdaten:
Länge: 120 km; Start: Allzunah im Thüringer Wald, Ziel: Großheringen
Tourdauer: 2-4 Tage
Charakter:
Der mit vier ADFC-Sternen zertifizierte 120 Kilometer lange Ilmtal-Radweg in Thüringen ist in beide Richtungen mit einem eigenen Symbol sehr gut ausgeschildert. Er führt überwiegend über Radwege oder sehr wenig befahrene kleine Straßen. Auf der Tour ist meist entspanntes Radfahren mit leichtem Gefälle angesagt. Wer gegen die Fließrichtung fährt, dem steht zum Abschluss der Aufstieg durch den Thüringer Wald nach Allzunah bevor. Auf den einzelnen Etappen gibt es zahlreiche kulturelle Highlights zu entdecken und man kreuzt dabei häufig die Wege von Goethe und Schiller. Die Gesamtstrecke ist auch für E-Bikes geeignet.
Anreise:
Auto:
Aus Richtung Stuttgart über Würzburg, Suhl und Schmiedefeld a. R. nach Allzunah
Aus Richtung Hamburg über die A7 bis Kassel, dann A44, A4 und A71 bis Ilmenau-Ost und weiter nach Allzunah.
Aus Richtung Berlin die A9 bis zum Hermsdorfer Kreuz, ab dort auf der A4 zum Kreuz Erfurt, auf der A71 bis llmenau-Ost und weiter nach Allzunah.
Parken: Am Bahnhof Rennsteig, am Bahnhof Großheringen sowie an allen Unterwegs-Bahnhöfen stehen Parkmöglichkeiten zur Verfügung.
Bahn:
Zum Ausgangspunkt Allzunah gelangt man über die Bahnhöfe Rennsteig (2,5 km bis Allzunah, wird nur am Wochenende/Feiertag angefahren) oder Ilmenau. Von dort geht es weiter mit dem Bus Richtung Frauenwald, allerdings gibt es hier nur zwei Radstellplätze im Bus. Es besteht aber die Möglichkeit, die Räder per Rad-Transfer von Ilmenau nach Allzunah bringen zu lassen.
Bahnhöfe für „Quereinsteiger“ bzw. flussabwärts gibt es in Stadtilm, Kranichfeld, Bad Berka, Weimar, Oßmannstedt, Apolda, Bad Sulza.
Beste Reisezeit:
Von Mai bis Mitte Oktober. Das Übernachtungsangebot ist in kleineren Ortschaften überschaubar. Buchung der Unterkünfte im Voraus ggf. sinnvoll.
Radverleih: www.ilmtal-radweg.de/planung/radverleih
Radverleih, Gepäck- u. Personentransfer: Travel Butler, Radfahren & Wandern in Thüringen, www.radfahren-in-thueringen.info
Unsere Etappen:
1. Allzunah nach Stadtilm, 50 km
2. Stadtilm nach Weimar, 50 km
3. Weimar nach Großheringen, 49 km
Unsere Übernachtungstipps:
Gasthaus Waldfrieden, Ilmenau Frauenwald, www.waldfrieden-frauenwald.de (Transferangebot für Gäste)
Hotel Ginkgobaum, Stadtilm, www.hotelginkgobaum.de
Residenz Café Weimar, www.residenz-cafe.de
Gutshof Großheringen, www.gutshof-grossheringen.de
Sehenswertes entlang des Weges, Abstecher:
– Goethemuseum, Stützerbach, www.stuetzerbach.de/museen-stuetzerbach.php
– Heimatstube, Manebach, www.thueringen.info/heimatstube-manebach.html
– Besichtigung Ilmenau mit dem Goethe-Stadt-Museum, www.ilmenau.de
– Salinen Bohrturm bei Dörnfeld, www.saline-stadtilm.de
– Brauereibesuch, Singen, https://brauerei-schmitt.de
– Besichtigung Stadtilm, https://stadtilm.com
– Besichtigung des Mühlenmuseums (mit Voranmeldung), Hofladen, Gaststätte und Geschenkladen, Kleinhettstedt, www.premiumsenf.de
– Karsthöhle Dienstedt (Mai – Oktober, samstags von 13 bis 17 Uhr)
– Besichtigung Kranichfeld mit Baumbachhaus, Oberschloss, Niederburg, www.kranichfeld.de; www.oberschloss-kranichfeld.de; www.falkenhof-kranichfeld.de
– Besichtigung Bad Berka mit Goethe Brunnen, www.bad-berka.de
– Besichtigung Weimar, www.weimar.de
– Wasserburg mit Bergfried, Niederroßla, www.wasserburg-niederrossla.de/bergfried.html
– Besichtigung Bad Sulza mit Goethe Gartenhaus 2 und Gradierwerk Louise, www.weimarer-land.travel/project/gradierwerk-louise-bad-sulza
– Weingut Zahn, Großheringen, www.erlebnisweingut.de
Empfehlenswerte Bücher, Karten und Links:
– bikeline Radtourenbuch Ilmtal-Radweg • Gera-Radweg • Laura-Radweg, Verlag Esterbauer, Maßstab 1:50.000, ISBN: 978-3-85000-712-2
– Radwanderkarte Ilmtal-Radweg, Verlag Dr. Barthel, Maßstab 1:35.000, ISBN: 978-3-89591-113-2
– weitere Informationen, Downloads, Kontaktadressen: www.ilmtal-radweg.de
Unser Bericht entstand im Rahmen einer Pressereise, was aber keinen Einfluss auf unseren Bericht hat.
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