Als wir von der Sportart Fußballgolf zum ersten Mal hörten, hatten wir ziemlich lustige Ideen was sich dahinter verbergen könnte: Mit einem Golfschläger auf einen Fußball eindreschen und einen Golfplatz bespielen, war unser Favorit.Mit dieser Vorstellung kamen wir dann in Beckingen im Saarland an.
Bernd Hessel, Planer und Baumeister der 2012 eröffneten Anlage, der gleichzeitig auch Chef auf dem Platz ist, lachte herzlich über unsere Vorstellung als wir Fußballgolf- Novizen bei ihm eintrafen. Auf die Idee zur Fußballgolfanlage in Beckingen kam der Fußballfan und ehemalige Fußballtrainer einer Jugendmannschaft bei einer Abschlussfahrt. „Wir waren auf der Anlage in Dirmstein und dort hat mich der Virus während des Spiels schon gepackt.“
„Das ist eine riesengroße Minigolfanlage mit 18 Bahnen, die mit einem Fußball bespielt wird und die Schläger sind die Beine“, erläuterte Hessel uns zum Einstieg. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass die kürzeste Bahn 40 m und die längste 165 m misst. Eine Gemeinsamkeit zum Minigolf besteht darin, dass jede Bahn kleine, aber manchmal gemeine Hindernisse aufweist, die einen zur Weißglut bringen können.
Die Spielregeln orientieren sich am Golfen:
° Jede Bahn hat eine PAR-Vorgabe. Dies ist sozusagen die durchschnittliche Anzahl an Schlägen, die man benötigt, um den Ball einzulochen. Das PAR für alle Bahnen zusammen liegt bei 72, der Bahnrekord bei 61.
° Maximal ist pro Bahn das Dreifache der genannten PAR-Zahl an Versuchen möglich. Ist das PAR z.B. 4 dann hat man auf dieser Bahn maximal 12 Versuche. Klingt erstmal üppig, aber die Versuche schmelzen nur so dahin!
° Landet der Ball im „Rough“, d.h. im Unkraut oder hohen Gras, dann muss man ihn von dort aus weiterspielen. Bei uns kam es ziemlich häufig vor, dass wir uns von dort wieder heraus kämpfen mussten.
° Jedes „Flight“, d.h. die Gruppe mit der der Spieler unterwegs ist, hat ein Ergebnisblatt, um die Schläge zu dokumentieren.
Von der Theorie in die Praxis
Gleich vorab, wir wurden nicht als neue Talente für die nationalen und internationalen Meisterschaften, die es auch beim Fußballgolf gibt, gesichtet. Wir hatten aber jede Menge Spaß in den mehr als zwei Stunden und auch der Ehrgeiz verbunden mit manchen Freudenausrufen und auch Unmutsäußerungen, ließ sich nicht unterbinden.
Mit seiner Ankündigung „die Löcher haben einen Durchmesser von 80 cm, aber das ist immer noch anstrengend genug“, sollte Bernd Hessel Recht behalten.
Besonders auf den langen Bahnen mit 100 Metern plus können wir am Startpunkt manchmal nur erahnen wo wir den Ball ungefähr hinspielen sollen. Anlauf genommen und drauf gebolzt in der Hoffnung, dass der Ball bananenflankengleich 3 Meter vor dem Loch zum Ausrollen kommt. Pustekuchen! Getroffen ja – den Ball – aber gerade mal 15 Meter weiter im ungemähten Teil der Bahn landet er schon wieder. Okay nichts wie hinterher und unermüdlich wieder auf die offizielle Spielweise zurück gespielt. Ja und dann gibt es aber eben noch diese Hindernisse. Sie leuchten uns mal mehr mal weniger bunt, mal alleine mal im Doppel- oder Mehrfachpack frech entgegen. Wie von der Minigolfbahn bekannt, gilt es Hürden, Pfeiler und Pfosten zu um- bzw. überspielen, Torwände und -netze dürfen natürlich auch nicht fehlen, ebenso wie der „Vulkankegel“ in dessen Mitte eingelocht werden muss – hier wird manche(r) zum Rumpelstilzchen.
Bernd Hessel, der seinen Platz mit knapp 50000 m² kennt wie seine Westentasche, kann zu jeder Bahn eine Geschichte berichten oder ein paar taktische Tipps geben, um doch noch erfolgreich ans Ziel zu kommen. „Ich spiele den Parcours noch immer gerne, am liebsten mit anderen zusammen.“ Seine eigene Bestleistung liegt bei 73 Schlägen, dies als kleine Motivation für alle Beginner. Auch der Bahnen-Chefdesigner hat das PAR von 72 für den Gesamtparcours noch nicht erreicht.
Geöffnet ist die Anlage vom 29.3. bis zum Ende der Herbstferien. Ein Blick auf die Homepage ist hilfreich. Erwachsene bezahlen 9 Euro/Spiel und Kinder 6,50 Euro. Die Anlage liegt direkt an einem Fahrradweg an der Saar.
Dieses Erlebnis wurde uns mit freundlicher Unterstützung der zuständigen Pressestelle ermöglicht.
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Hallo Silke und Thomas,
vielen Dank für den schönen Bericht. Vielleicht sollte man aus dem Hesser noch einen Hessel machen und aus den 5000 qm die realistischen 50.000 qm. Ich finde die Bilder übrigens auch sehr schön und hoffe, dass euch die restlichen Veranstaltungen im Saarland ebenfalls in Anspruch genommen haben. Liebe Grüße
Bernd Hessel
Hallo Bernd,
danke für deine Berichtigungen. Jetzt sollte alles stimmen, wenn nicht einfach noch mal melden. Viele Grüße und weiterhin viel Spaß auf dem Rasen,
Silke und Thomas.
Fußballgolf – hab ich ja noch nie gehört, aber ist definitiv eine witzige Idee! :-)
Das kann mal wohl sagen, Sarah. Wir hatten echt viel Spaß und am nächsten Tag auch noch etwas davon. ;)