Direkt am Startpunkt der Bärenhütte (507 hm) geht es über den gurgelnden Torrener Bach, wir tauchen ein in den Wald und erleben schon bald die einkehrende Ruhe, die uns auf der gesamten Strecke begleitet. Keine Zivilisationsgeräusche nur Vogelzwitschern, Bachrauschen, unser Atem und unsere Schritte sind zu hören. An einer kleinen Hütte biegen wir nach links ab, die Geräuschkulisse von sprudelndem Wasser wird größer, aber wir sehen den im Frühjahr besonders lebhaften Bluntauwasserfall (Abstecher von ca. 30 Minuten je Richtung) nicht. Wir überqueren kleine Brücken und dann geht es kontinuierlich auf einem schmalen Waldweg über Steine und kleine Felsen Berg auf. Zwischendurch lädt ein Guckloch im Wald zum Blick hinunter ins sonnige Bluntautal ein.
Absolute Stille
Michael Jarmuschewski , der für das Deutsche Wanderinstitut alle SalzAlpenTouren zertifiziert hat, begleitet uns auf dieser Wanderung. „Bleibt mal stehen und hört einfach mal! Hier herrscht wirklich absolute Stille – keinerlei Umgebungsgeräusche, das ist auf so einer kurzen Wanderung etwas ganz Besonderes“, macht er uns aufmerksam.
Der stetige Aufstieg von ca. 4,5 km mit rund 680 hm bringt uns ordentlich ins Schwitzen und fordert eine gute Grundkondition. Auf einer mit Felsen gesprenkelten Lichtung (1070 m) begrüßt uns ein bunter Strauß an Schneerosen, weißem Germer, veilchenblauem Schusternagel und die wunderbare Bergkulisse des Hagengebirges mit dem Schneibstein (2276 m).
Dann ist erneut durch eine Waldpassage schnell die Untere Jochalm, der höchste Punkt unserer Tour erreicht. Wer sein Vesperbrot mit hinauf getragen hat, findet hier auf den Almwiesen einen Pausenplatz wie aus dem Bilderbuch. Im Sommer ist die Hütte an der Unteren Jochalm auch bewirtschaftet, so dass man auf den Proviant im Rucksack verzichten kann.
Scharfe Augen – Gämse in Sicht
Das Göllmassiv erhebt sich vor uns und mit scharfen Augen oder Fernglas versehen, entpuppen sich die dunklen Tupfen auf den Altschneefeldern als Gämsen, die wie wir den Sonnenschein genießen. Der Blick hinauf zum Carl-von-Stahl-Haus weckt die Idee einfach noch eine Zugabe dranzuhängen. Hinunter ins Tal führt uns der Weg über die befestigte Forststraße und die einzigen Menschen, die uns auf der ganzen Wanderung begegnen, sind einzelne zähe Mountainbiker, die sich über den Weg hinauf kämpfen. Unser Abstieg schlängelt sich in vielen Kehren talwärts und durch den einfachen Bodenbelag, kann man hier immer wieder „Hans-guck-in-die-Luft“ sein und die steilen Bergwände ringsherum, die tiefen Schluchten, die Wasserfälle und die Hubertusgrotte direkt am Wegesrand bestaunen. Gelegentlich bieten sich sportive Abkürzungsmöglichkeiten auf Trampelpfaden, die selbstverständlich nicht mit dem SalzAlpenTouren-Symbol versehen sind. Nach rund fünf Kilometer Berg ab, glühen die Knie und wir erreichen wieder den Gasthof Bärenhütte mit Einkehrmöglichkeit.
Infobox:
Länge: 11 km
Höhenmeter: 680 m Aufstieg
Anspruch: leicht – mittel
Tiefster/höchster Punkt: 505 m Bärenhütte/1170 m Jochalm
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz Bärenhütte (Zufahrt am Wochenende nur bis 10 Uhr möglich). Auch beim Gasthof Göllhof (siehe Einkehrmöglichkeit) ist das Parken möglich, bis zum Einstieg in die Wanderung dauert der Zuweg ca. 20 Minuten.
Sehenswürdigkeiten auf der Tour: Naturschutzgebiete Bluntautal, Bluntauer Wasserfälle
Salztipp: Salzwelten Hallein und Keltendorf Hallein
Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Bärenwirt direkt am Einstieg (Montags Ruhetag, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Untere Jochalm (1172 m) ist im Sommer bewirtschaftet. Gasthof Göllhof, Torren 56, 5440 Golling nicht direkt am Wegesrand
Kleine Zusatzwanderung: Ab dem Gasthof Göllhof zum Gollinger Wasserfall und zurück.
Buchtipps: Salzalpensteig, Kompass Verlag, ISBN: 978-3-99044-042-1; Wanderkarte SalzAlpenSteig, Kompass Verlag, ISBN: 978-3-85026-971-1
Hier geht es zu den weiteren von uns erwanderten SalzAlpenTouren.
Vielen Dank an die Region Tennengau für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis im Rahmen einer Pressereise.
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Die Gegend ist mir sehr vertraut. Vor vielen Jahren dort oft Urlaub gemacht. Gewandert, gekraxelt….
Hallo Geertje,
wir finden es dort immer noch sehr schön und es hat sich in Sachen Wanderwege und Toursitik allgemein auch einiges getan.
Ist also immer mal wieder einen inspirierenden Besuch wert, diese herrliche Gegend. ;)
Viele Grüße, Thomas und Silke.
Eine schöne Tour. Ich mag es auch, wenn Alltagsgeräusche weit weg sind. Da kann man richtig auftanken.
Leider kann ich solche Bergwanderungen nicht mehr machen. Dafür fehlt mir einfach die Kondition. Aber es klingt schon sehr toll, so eine Wanderung in der Stille.
Es ist gut in seinen sicheren Grenzen zu bleiben. Ja, die Stille ist wirklich eindrucksvoll; einfach mal nur „Mucksmäuschenstille“ zu hören.