45 Wanderregionen bilden die Wanderdörfer Österreichs. In diesen Regionen hat man sich mit Haut und Haar der „Magie des Gehens“ verschrieben. Professionelle Gastgeber, die ihre Gäste in die zauberhafte Bergwelt begleiten und zahlreiche Wanderwege, tragen zu einem attraktiven Wanderurlaub bei. Die Alpbachtal Seenland-Region in Tirol ist eines dieser Wanderdörfer. Wer hier Zeit verbringt, genießt die Kitzbüheler Alpen, das Rofangebirge und kann sich nach der Wanderung in den wärmsten Badeseen Tirols abkühlen.
Strawanzen im Wanderdorf: Ein bisschen Folklore geht immer
Auf unseren letzten Anfahrtsmetern zum Hotel bemerken wir die Aufbauarbeiten auf dem Kirchplatz von Reith im Alpbachtal. Tische und Bänke werden aufgeschlagen. „Heute Strawanzen von 19 bis 22 Uhr“ steht auf dem Aufsteller. Wir können uns darunter nicht wirklich etwas vorstellen. „Man kann Strawanzen wohl am ehesten mit schlendern übersetzen“, erklärt uns die Mitarbeiterin an der Hotelrezeption im Pirchner Hof. Das wollen wir uns anschauen, wir machen uns nach dem Abendessen auf den Weg ins Dorfzentrum. Die zartgelbe Zwiebelturmkirche ist illuminiert, der Dorfbrunnen plätschert und die Bundesmusikkapelle spielt auf. Fesch sehen sie aus, die Musikanten mit den in gestrickte weiße Strümpfe gepackten Waden, den braunen Lederhosen, den weißen Hemden und dem grünen Wams auf dem der rote Tiroler Adler prangt. Mit Ohrwürmern wie „Sierra Madre“, bringen sie auch uns Touristen zum Trällern und bei der gefühlvollen Tiroler Hymne „Dem Land Tirol zur Treue“ bemerken wir, dass auch Einheimische diesem Event beiwohnen, die inbrünstig mitsingen. Das abendliche Konzert bei einem regionalen Bier, österreichischem Wein oder einem von den beiden feschen Marketenderinnen aus dem kleinen Fass ausgeschenkten Stamperl Schnaps, verbreitet gute Laune!
Schwere Entscheidungen in einem Wanderdorf: Wer die Wahl hat, hat die Qual
Irgendwie war es ja abzusehen, dass in einem Wanderdorf fast unzählige Wandertouren möglich sind. Obwohl wir ja ein verlängertes Wochenende zu Gast sind, müssen wir uns entscheiden. Wir wählen uns für den ersten Wandertag eine längere aber vom Anspruch mittelschwere Tour aus, bei der auch die Gästecard zum Einsatz kommt. Mit dieser Karte sind neben der kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, verschiedener Attraktionsbesuche auch alle Gondel- und Liftfahrten gratis.
Wanderung von der Bergstation der Reitherkogelbahn zur Bergstation Wiedersbergerhorn
Auch hier in den Bergen hat sich das Wetterhoch mit strahlend blauem Himmel und hochsommerlichen Temperaturen ausgebreitet. Diese sind hier aber einfach besser auszuhalten, als in der Großstadt. Die Reiterkogelbahn erreichen wir nach rund 30 Minuten Fußweg durchs Dorf. Oben angekommen legen wir erstmal eine kleine Fotoselfie-Session an dem großen Fotorahmen ein und entdecken auch schon die Wiedersbergerhorn-Bergstation, unser heutiges Wanderziel. Auf einem relativ breiten Forstweg gelangen wir in den schattigen Wald, heute eine echte Wohltat. Die Ausschilderung stimmt auf die Minute, denn nach den angekündigten 30 Minuten erreichen wir den Kerschbaumsattel (1111 m). Die in einigen Regionen Tirols typischen Glockentürme auf den Dächern alter Bauernhäusern, sind auch hier verbreitet und wie immer sind wir fasziniert von dieser Kunst. Aussicht haben wir hinunter ins Inntal, wo sich der olivgrüne Fluss entlang schlängelt und auf das Rofangebirge, das sich auf der anderen Seite des Inns erhebt. Dann geht’s Berg auf, aber auf den breiten Wegen, ist das gut zu meistern. Der nächste Orientierungspunkt ist die Heckenblaichenalm, die hübsch aussieht, aber leider keine Bewirtschaftung bietet. Dann ist auch die Hochlindalm nicht mehr weit. Hier gibt es einen erfrischenden Brunnen: Im Trog stehen Kästen mit Radler, Limo und Bier und eine kleine Vertrauenskasse ist am Gartenzaun befestigt. Diese „Einladung“ nehmen wir dankbar und genießen ein kühles Getränk auf der benachbarten Bank.
Der Weg ist nach wie vor breit und ohne große Herausforderung begehbar, heute sind außer uns kaum andere Wanderer unterwegs. Zum Abschluss des Almen-Trios erwartet uns die Kohlgrubenalm auf 1615 m. Der kontinuierliche Anstieg ist noch nicht sonderlich anspruchsvoll und kurz vor der Alm entscheiden wir uns gegen die Abkürzung hinunter zur Mittelstation der Wiedersbergerhornbahn. Wir wollen hinauf zur Bergstation! Bei der Kohlgrubalm gibt es einen weiteren Brunnen. Hier nutzen wir die Gelegenheit, uns mit einem Armbad ein wenig, für den nun ziemlich sportiven Anstieg hinauf zur Bergstation abzukühlen! Rund 35 Minuten brauchen wir bis wir unser Ziel erreicht haben, dieser Streckenabschnitt bietet den freien Blick hinüber ins Rofangebirge. Oberhalb von uns sehen wir den Wanderweg, der hinauf zur Spitze des Wiedersbergerhorns führt, aber heute geben wir uns mit der Bergstation zufrieden. Oben angekommen, ist einiges los. Hier vermischen sich die „Lauser-Sauser-Fahrer“, des 2017 eröffneten Alpine Coaster Bahn, Wanderer und Bergbahnfahrer, die einfach mit der Gondelbahn hinauf fahren, einen Kaffee genießen und wieder hinunter gondeln. Wir kehren ein auf der Terrasse, der etwas oberhalb liegenden Dauerstoa-Alm. Das kühle Radler zischt die durstige Kehle hinunter und das Eis in warmen Butterbröseln, ist eine ungewöhnliche leckere Angelegenheit. Um 16:30 Uhr fährt die letzte Bahn hinunter und wir müssen Acht geben, dass wir diese vor lauter gemütlicher Einkehr nicht verpassen. Direkt unten an der Talstation wartet die Bushaltestelle und der Bus bringt uns in 20 Minuten zurück nach Reith.
Reither Badesee: Kühle Erfrischung
Direkt von der Haltestelle in Reith steuern wir den unterhalb der Kirche liegenden Badesee an. Der rund 1,5 Hektar große, bis zu 8 Meter tiefe See, ist für uns der ideale Abschluss unserer Tour. Das kühle Nass glitzert und es ist eine Wohltat sich darin zu erfrischen. Mit uns haben jede Menge Alpbachtaler und Touristen hier ihren Spaß und viele verbringen auf den großen Liegewiesen rund um den See sicherlich ganze Urlaubstage. Wir sind mit einer kurzen Erfrischung bestens präpariert, um der Heumilchkäserei noch einen Besuch abzustatten.
Rund 100 Milchbauern, die ausschließlich silofreies Futter einsetzen, beliefern die kleine regionale Käserei. Besondere Spezialitäten sind der Hornkäse, ein Schnittkäse und der Bergkäse mit einer Reifung von 3, 12 oder 24 Monaten. Man kann dort alle Käsesorten verkosten, um sich dann für den richtigen zu entscheiden. Wer am Morgen vor Ort ist, kann aus sicherer Distanz durch das große Schaufenster bei der Käseherstellung zuschauen. Und wer außerhalb der Öffnungszeiten noch seinen Proviantrucksack füllen möchte, der nutzt einfach den Automaten direkt vor dem Laden.
Challenge-Wanderung hinauf zum Gratlspitz
Nachdem wir nun gut eingelaufen sind, nehmen wir uns für die zweite Wanderung eine etwas längere und sportivere Wanderung hinauf zum Gratlspitz (1893 m) vor. Ein wahrer Kirchturmspitzen-Blick wird uns von oben vorausgesagt und wir sind gespannt. Unser Auto parken wir an der Holzalm, dann wartet ein wahrlich wunderschöner Pfad zum Hösljoch auf uns. Über Wurzeln und Felsen geht es ziemlich eben durch den Wald und selbst unser Teenager ist begeistert von dem schmalen Weg. Kurz hinterm Hösljoch erwartet uns eine kleine, idyllisch gelegene Kapelle mit Bank und Brunnen. Hier tanken wir nochmal Kraft, dann führt uns der Wegweiser (A27) steil den Berg hinauf; 2 Stunden Gehzeit sagen die Holzschilder ohne Gnade an. Wahrlich schweißtreibend ist der pfadige Abschnitt, der nur eine Richtung, nämlich nach oben kennt.
Aber der Blick ins Tal und auch auf das Wiedersbergerhorn sind wahrlich grandios. Leider gibt es bis auf die Wasserstation bei der Kapelle keine weiteren Auffüllmöglichkeiten. Es ist zwar anstrengend, aber wichtig, genügend Wasser im Rucksack mitzunehmen. Nach rund einer Stunde haben wir zumindest den kontinuierlichen Aufstieg bewältigt. Wir entdecken das Gipfelkreuz des Gratlspitz, was uns einen Motivationsschub gibt, bevor ein munteres, wadenbeißerisches Auf und Ab auf uns wartet. Der Pfad schlängelt sich oft ganz schmal entlang des Grats und schwindelfrei sollte man hier durchaus sein. Die warme Luft zieht sich wie in einem Kamin nach oben und an manchen Abschnitten fühlen wir uns wie ein Steak auf dem Grill, dem noch ein bisschen Krossheit fehlt. Das Klettern über Wurzeln, Felsen und Steine macht die Strecke sehr abwechslungsreich und kurzweilig und auch Teenies finden keinen Grund zum Meckern! Bergkiefernbüsche säumen den Weg und zumindest in der Halbhöhenlage geben uns die zahlreichen verblühten Alpenrosen eine Idee, was für ein pinkfarbenes Blütenmeer einen hier im Frühsommer erwartet! Dann haben wir es geschafft: Wir schlagen am Gipfelkreuz an, sind überwältigt von der Sicht in die Kitzbüheler Alpen. Der Große Rettenstein zeigt sich in voller Pracht, unter uns der breite, tosende Inn und dahinter der Rofan. Wer Freude daran hat, Bergnamen zuzuordnen, der hat hier alle Hände voll zu tun bzw. die Gehirnwindung laufen auf Hochtouren. Wie angekündigt, sind auch die Kirchturmspitzen-Zähler äußerst beschäftigt, denn spitze Raketen- und bauchige Zwiebeltürme strecken sich uns von unten entgegen.
Einen weiteren tollen Ausblick mit Sichtgelegenheit gibt es wenige Meter entfernt auf einer offensichtlich erst kürzlich installierten Doppelbank, die den 360-Grad-Blick ermöglicht. Nach einem Gipfelvesper mit Kaminwurzen wählen wir den Abstieg über die Ausschilderung A10, um in rund einer Stunde wieder hinunter zur Holzalm zu gelangen. Die Knie sind nun gefordert, denn auch der Pfad bleibt anspruchsvoll. Wohlbehalten und glücklich wieder unten an der Holzalm angelangt, ist eine Einkehr ein angenehmes „Pflichtprogramm“. Die junge Wirtin Monika Margreiter, die die Alm von ihrer Großmutter übernommen hat, zeigt uns die drei schönen Gästezimmer. Macht uns den Mund wässrig mit ihren über dem offenen Feuer gebratenen Schnitzeln. „Die bekommt man Zuhause über der Gasflamme nicht so hin, für das Schnitzelaroma kommen viele Gäste schon seit vielen Jahren gerne zu uns herauf.“ Ein bisschen bedauern wir es, dass schon bald unser Hotelabendessen auf uns wartet und wir deswegen auf den Genuss verzichten, denn das klingt wahrlich verlockend. Die Stimmung auf der Rückfahrt könnte nicht besser sein und wir toppen sie noch mit einem kühlenden Abschluss im Reither Badesee.
Der frühe Vogel bei der Sonnenaufgangsfahrt zum Wiedersbergerhorn
In der Sommersaison „lädt“ die Gondelbahn regelmäßig ein, um den Sonnenaufgang oben am Wiedersbergerhorn zu genießen. Da wir erst im Spätsommer unterwegs sind, fährt die Bahn auch „erst“ um 5:45 Uhr nach oben. In rund 45 Minuten erreicht man von der Bergstation dann den Gipfel. Als wir den Parkplatz erreichen, ist dieser schon ganz gut gefüllt und mit uns sind schon zahlreiche Sonnenaufgangs-Genießer unterwegs. Bereits in der Gondel begrüßt uns diese knallige Färbung in orange-rot am Horizont. Es ist nicht mehr richtig dunkel und auch unsere Stirnlampen kommen auf dem Weg hinauf nicht mehr zum Einsatz. Die Einsamkeit, die wir von anderen Sonnenaufgangswanderungen kennen, vermissen wir etwas. Denn durch die Annehmlichkeit der Gondelfahrt hinauf, ist die kleine Sonnenaufgangswanderung sehr beliebt. Wir entscheiden uns auch schon bald, nicht den Weg ganz hinauf zu nehmen. Sondern suchen uns auf der Strecke hinauf einen guten Platz, um das immer wieder eindrucksvolle und Gänsehaut erzeugende Naturschauspiel mitzuerleben. Bereits kurz hinter der Bergstation begrüßen und die tiefen Klänge aus drei Alphörnern, die das morgendliche Erwachen musikalisch begleiten.
Die Stimmung ist einfach ganz magisch, wenn die Sonne mit ihren ersten Strahlen die gerade noch grauen Berge in ein warmes Licht taucht. Die wenigen Wolken unter uns, sehen aus wie riesige Zuckerwatten, fast zum Anbeißen. Wir verzichten auch nach dem Sonnenaufgang darauf bis ans Gipfelkreuz zu wandern. Zu viele Wanderer kommen uns entgegen und wir genießen die besondere Atmosphäre des gerade erwachten Tags einfach auf der „Halbhöhenlage“. Die Rückfahrt mit der Gondel hinunter ins Tal ist zwischen 6:30 Uhr und 7:15 Uhr möglich. Die Hornboden Alm etwas unterhalb der Bergstation ist schon auf Frühstückseinkehrer eingerichtet. Auf uns wartet das üppige Frühstücksbuffet im Hotel mit allerlei warmen und kalten Köstlichkeiten. Hier sind wir einfach zu „schwäbisch“, uns das entgehen zu lassen. Eine sehr lässige Alternative zum Hotelfrühstück, wäre auch das Frühstück in einer Gondel der Wiedersbergerhornbahn. Wer frühzeitig reserviert, kann in der mit roten Samtbänken ausgestatteten „Frühstücksgondel“ Platz nehmen. Bekommt dort ein Frühstück serviert und kann während des Frühstücks die Landschaft bei der Gondelfahrt genießen. Für diesen besonderen Genuss, hätten selbst wir das Hotelfrühstück sausen lassen.
Nach einem ausgiebigen Frühstück: Wanderung durch die Tiefenbachklamm
Im Alpbachtal und der Seen-Region kann man gleich durch drei verschiedene Klammen wandern. Die längste und spektakulärste Tour mit 4,5 km pro Richtung führt durch die Tiefenbachklamm entlang der Brandenberger Ache. Klammen genießen wir grundsätzlich eher mit Vorsicht, denn enge Felstunnel sind zumindest nicht gerade die Lieblingskost von Silke. Enge Passagen braucht man bei der Tiefenbachklamm jedoch keineswegs zu fürchten. Die gut gesicherten Wege führen zwar teilweise ganz eng an den dicken, eindrucksvollen Felsbäuchen vorbei. Die gegenüber liegende Seite der Schlucht ist aber auch an der engsten Stelle weit genug entfernt, um nie mit ihr in Berührung zu kommen. Der Pfad führt immer gut gesichert, mal mehr mal weniger nah am temperamentvollen Wasser entlang und wir haben immer freien Blick in den Himmel. Am Ein- und Ausgang der Klamm gibt es hübsche Badestellen, die man zumindest zum Füße und Waden kühlen gut nutzen kann. Einige Schattenabschnitte durch den Wald, bieten uns erfrischende Kühle bevor es dann wieder sehr sonnig weiter geht. Ebenso gibt es ganz schmale Wegpassagen, wo man die Luft anhalten muss, damit der Gegenverkehr passieren kann.
Das besondere Highlight ist auch für uns die kleine Aussichtsplattform, auf der man gefühlt, frei über der Schlucht, umgeben von den Wassermassen schwebt. Ein extrem mit langen grünen Mooshaaren bewachsener Felshang auf der gegenüberliegenden Seite kündigt, die Plattform sozusagen an. Von einigen Felsüberhängen tropft es auf uns herunter; auf einigen Brücken und Stegen geht es immer wieder auf die andere Seite der Klamm und der Seitenwechsel gibt neue Perspektiven frei. Nach rund 1,5 Stunden erreichen wir das Ende der Klamm, dort erwartet uns die Jausenstation. Zurück nehmen wir den gleichen Weg, aber in die andere Richtung gehend, entdecken wir wie so oft noch neue kleine Details.
Kulturhappen in Rattenberg
Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir einen kleinen Abstecher nach Rattenberg, der mit 10 Hektar kleinsten Stadt Österreichs. Sehr schmuck ist die kopfsteingepflasterte Fußgängerzone mit den schmalen bunten Häusern mit Geschäften und Cafés. Uns ist es heute aber einfach zu heiß, um hier ausgiebig Sightseeing zu machen. Wir gönnen uns einen Eisbecher und machen uns dann auf den Weg zum Augustiner Museum. Erklimmen dort über 100x Stufen den begehbaren Kirchturm mit Blick auf die alte Festung. Und dann ziehen wir an diesem grandiosen Sommertag einfach der weiteren Stadtbesichtigung eine Abkühlung im Badesee vor!
Skurriles Erlebnis: der Museumsfriedhof in Kramsach
Bereits bei der Anreise haben wir die Ausschilderung zum Museumsfriedhof erstmalig entdeckt. Allerdings haben wir keine Idee, was es wohl in diesem Museum zu erkunden gibt? An unserem Rückreisetag, gehen wir unserer Neugierde nach und besuchen das meistbesuchte Museum Tirols. Der Eintritt ist kostenfrei, allerdings fordert ein Schild am Eingang dazu auf, auf das Fotografieren zu verzichten, was wir natürlich respektieren. In der kleinen Outdoor-Ausstellung sind verschiedene restaurierte originale Grabkreuze zu sehen. Deren Inschriften, oft in Mundart, sind nicht erfunden sondern urkundlich nachgewiesen. Häufig geben diese etwas über das Leben oder auch über die jeweilige Todesursache preis. „Er starb an einem Blasenleiden, er war schon je ein schlechter Brunzer, drum bet für ihn ein Vaterunser!“ können wir z.B. auf einer Tafel lesen oder auch „Bruggle ganga, Bruggle brocha, obi gfalla und versoffen“. Dieser Verstorbene ist offensichtlich über eine Brücke gegangen, die dabei gebrochen ist, er heruntergefallen und ertrunken ist. Ein wenig erinnern diese Texte uns an Büttentexte und sie zeigen uns, dass man bei aller Trauer früher doch auch einen vielleicht etwas anderen Umgang mit der menschlichen Endlichkeit hatte.
Dieses Erlebnis wurde uns mit freundlicher Unterstützung von Österreichs Wanderdörfern sowie der Region Alpbachtal Seenland ermöglicht.
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Toller Blogartikel mit sehr schönen Bildern. Das Alpbachtal ist auch mit der Familie eine Reise wert. Das Programm sieht dann vielleicht ein wenig anders aus, aber für jeden ist etwas dabei.
Liebe Grüße
Inge
Hallo Inge,
vielen Dank für das Lob. Und du hast natürlich Recht. Mit „unserem“ Teenager kann man sicher andre Sachen machen als mit kleinen Kindern. Aber es ist für jeden was dabei!
Woher kennst du das Alpbachtal?