Mit 40 Sachen rasen wir 90 Meter über die Passerschlucht hinter Gomion – ein echter Adrenalin-Kick. Aber der Reihe nach…
Wir treffen Erwin Mairginter, den Erbauer des Tarzaningparcours im Passeiertal am Fremdenverkehrsbüro in St. Leonhard.
Von dort aus geht es im Minibus wenige Minuten entlang der Passer bis hinter Gomion. 5 Personen stark ist unsere kleine Gruppe und hier werden wir mit Klettersteigset und Helm ausgerüstet.
Dann geht es gleich richtig los: „Mir ist es wichtig, dass ihr mit dem Material vertraut werdet und spürt, dass ihr euch selbst ruhig auch etwas zutrauen dürft“, so der Einstieg von Erwin, einem erfahrenen Bergführer und Ausbilder bei der Bergrettung. Wir stehen vor einem hohen Baum der unten in der Schlucht wurzelt und hieran seilen wir uns nun nacheinander gut von Erwin gesichert nach unten ab.
Fühlt sich mulmig an, als ich mich oben in Startposition bringe und beide Füße untereinander am Stamm positioniere. „Jetzt mit beiden Beinen abstoßen“, gibt Erwin das Kommando. Ich schaue nicht nach unten und gelange zügig, mich immer vom Baum wegdrückend, Stück für Stück den Stamm hinunter und habe wieder festen Boden unter den Füßen. Chaka, die erste Übung gut bewältigt. Weiter geht es an einen dicken runden Felsen in der kräftig rauschenden Passer. Mitte Juni wird hier noch viel Schmelzwasser transportiert und so sprudelt und strudelt es mächtig.
Klettern mit drei Punkten am Fels
Als Nächstes gilt es diesen dicken Felsen ohne Sicherung zu umklettern. „Wichtig ist, dass ihr immer mit drei Punkten am Felsen seid, d.h. entweder zwei Füße oder zwei Arme plus … Nutzt die Metallbügel als Tritte und wenn die euch zu rar sind, dann hat die Natur mit natürlichen Griffen vorgesorgt“, erklärt der erfahrende Südtiroler Guide. Es besteht kein Zweifel: Erwin ist hier der Chef, er macht die Ansagen und die gilt es zu befolgen. Aber genau diese Klarheit gibt Sicherheit. Er weiß was er tut und bei aller Action die uns in den zwei Stunden erwartet, wird es nie gefährlich – dank seiner Übersicht, Erfahrung und Ansage.
Tarzan ist wieder da
Schnell folgt eine Klettereinlage am Mini-Klettersteig, der mit dem Durchkrabbeln einer kleinen Höhle beginnt – macht Spaß und für Klettersteigunerfahrene ist das ein Appetitanreger auf mehr. Nachdem wir den Klettersteig hinauf bewältigt haben, stehen wir oben an einem Plateau und der erste Höhepunkt kündigt sich an. „Ihr schwebt jetzt gleich rund 90 Meter an einem Drahtseil über die Schlucht. Ich zeige euch wie es geht und dann folgt mir der Nächste sobald ich drüben angekommen bin und Signal geben habe“, erklärt Erwin. Einer von uns wird zum Prüfer bestimmt, der vor jedem Start sicherstellt, dass die Sicherungen richtig sitzen. Unser Guide ist zwischenzeitlich auf der anderen Schluchtseite angekommen und gibt den Daumen nach oben für den ersten aus der Gruppe – das bin dummerweise ich. Ich setze meine Gleitlagerrolle in das Drahtseil über mir ein und neben mir macht sich ein Schweinehund in Dinosauriergröße breit. Das Gefühl kommt mir bekannt vor: Der erste Sprung vom Fünf-Meterbrett, einmal vorne am Sprungbrett angekommen, heißt es Augen zu und durch.
Aber zuerst noch die Sicherungen in die Rolle eingehakt, ein Blick nach unten vom Plateau, da gurgelt die Passer die ich gleich überschweben werde. Nicht mehr länger nachdenken, durchatmen, ein großer Schritt raus, schreien (es klingt allerdings noch nicht so professionell wie bei Tarzan) und ich sause entlang über den Fluss. Wow, das ist wirklich toll – ich fange gerade an die Fahrt zu genießen, da bin ich schon auf der anderen Seite angekommen und Erwin bremst meine zügige Fahrt mit dem Fangseil, damit ich sanft im Fangnetz lande. Mit weichen Knien, löse ich mich aus der Sicherung und kaum festen Boden unter den Füßen ruft meine innere Stimme „Zugabe! Zugabe!“
Tarzaning finden auch Janes richtig bärig
Die Zugabe lässt nicht lange auf sich warten, denn es geht wieder zurück auf die andere Schluchtseite. Zwar ist die Luftrutsche dieses Mal nur rund halb so lange, aber der Spaßfaktor dabei ist immer noch riesig.
Wieder drüben angekommen, geht es gleich wieder hoch in die Lüfte. Wir erklimmen die Leiter hinauf in den von Erwin selbst konzipierten und erbauten, offiziell zertifizierten Kletterwald. „Ich wollte keine perfekt aussehende Anlage hinstellen. Mir war es wichtig, dass es urig aussieht, sich gut in die Natur einpasst. Darum arbeite ich viel mit Naturmaterialien, die Leitern sind z. B. alle aus Kastanienholz“, beschreibt der quirlige Ideengeber und Bauherr seine Philosophie.
Im Klettergarten hoch über der Schlucht erwartet uns eine abwechslungsreiche Tour über wackelnde Brücken, Schaukeln, Netze und Leitern und jeder hat so seine ganz individuelle Herausforderung in den Wipfeln.
Zwei Alternativen: Felix Baumgartner-Sprung oder Baumkraxeln
Nachdem wir uns alle tapfer durch den Parcours geklettert haben, finden wir uns wieder alle auf einer Plattform ein und werden auf ein Schild mit der Beschriftung „Felix Baumgärtner“ aufmerksam gemacht. Wer nochmal den ultimativen Kick wünscht, kann nun, natürlich gesichert, 12 Meter in die Tiefe springen bevor er vom Seil abgefangen über der Schlucht pendelt. Danke nein denke ich, auf diese Selbsterfahrung mag ich gerne verzichten. Das ist auch problemlos möglich, stattdessen gibt es für uns die Option an einem Baum hinaufzuklettern. Unsere Gruppe weiht diese Baumkletter-Übung ein, denn diese hat sich der Psairer Erwin ganz neu ausgedacht. Mein Ehrgeiz ist geweckt, oben auf dem Baum anzukommen. Die Griffe sind gut markiert, ich bin ja am Seil gesichert, es kann also nichts passieren – aber Armkraft und Gelenkigkeit sind trotzdem gefragt. Mit deutlichen Harzspuren komme ich und auch die anderen wohlbehalten oben an. Nun steht auch schon der Abschluss der Action bevor. Nur wie herunter kommen vom Baum? Lasst euch überraschen, das happy end wird an dieser Stelle nicht verraten.
„Ich habe noch so viele Ideen wie ich den Parcours erweitern kann, außerdem bietet die Strecke so viele Optionen, dass ich je nach Leistungsstärke der Gruppe variiere “, erklärt uns der Parcourschef beim Abschied. Für uns eine gute Motivation wiederzukommen, denn von der Fahrt über die Schlucht können wir alle nicht genug bekommen! Ein empfehlenswertes Kurzabenteuer für Jung und Alt und auch prima mit Kindern geeignet.
Buchbar ist das Tarzaning direkt bei Erwin Mairginter oder bei den kooperierenden Hotels im Passeiertal.
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Vielen Dank an Siegi Augscheller vom Hotel Jägerhof für die Organisation und Einladung zu diesem Outdoor-Erlebnis.
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Buongiorno,
Avrei bisogno di informazioni per canyoning e tarzaning.
Siamo una famiglia di 4 persone, i ragazzi hanno 14 e 16 anni e veniamo da Monaco di Baviera.
Sarei interessato a capire se per sabato 25.07 e/o per il lunedì 27.07 avreste la possibilità di inserirci in uno dei vostri programmi.
Magari anche uno il 25 e uno il 27.
Non siamo particolarmente sportivi, ma molto curiosi di vivere un’avventura nella vostra bellissima terra.
Saluti cordiali
Salvatore Serrenti
Ciao, Salvatore,
Sono contento che ti piaccia il nostro segmento. Ma poiché non offriamo i tour, si prega di contattare direttamente l’organizzatore del canyoning, Erwin (https://bergfuehrer-mairginter.it/de/) o l’Hotel Jägerhof (http://www.jagerhof.net/).
Buon divertimento e gioia in Val Passiria, auguriamo a voi Thomas e Silke.
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