Simon Michalowicz wurde in Dortmund geboren und sein Herz schlägt für den Fußballverein Borussia Dortmund. Ein Shirt seines Vereins hatte er auch auf seiner ungewöhnlichen Wanderung vom südlichsten Punkt Norwegens hinauf zum Nordkap im Rucksack. Im Frühjahr 2013 brach er zu Norge på langs („Norwegen der Länge nach“) auf. Die Tour gilt unter den Norwegern als Königsdisziplin, denn es gibt keine markierte und festgelegte Route, hier ist jeder der Gestalter seiner ganz individuellen Strecke. Simon war 140 Tage unterwegs und sein „Tacho“ zeigte bei seiner Ankunft rund 3000 Kilometer an. Seit rund einem Jahr ist er im Schwabenländle ansässig und wir haben uns mit Simon getroffen.
Unsere fünf Fragen an Simon Michalowicz:
Was ist für dich ein persönlicher Outdoor-Hochgenuss?
Der Zustand der Ballastlosigkeit ist für mich Outdoor-Hochgenuss. Wenn nur noch der Moment zählt und ich nicht mehr daran denke was gestern war bzw. was morgen ist. Wenn ich nur den Augenblick genieße, das Unterwegssein und die Freude daran das Schönste ist.
Was war für dich bisher das einprägsamste Erlebnis in der Natur?
Das einprägsamste Erlebnis in der Natur war bisher für mich Nordlichter zu sehen. Man weiß was es ist, in der Theorie und auch physikalisch erklärt. Aber als ich sie dann über meinem Zelt tatsächlich gesehen habe, war das etwas ganz Besonderes, Höheres und Großartiges für mich – das war ein absolutes Highlight. Bisher durfte ich das auf meinen Touren dreimal erleben und es war jedes Mal Gänsehaut pur, der absolute Wahnsinn und ich stand mit offenem Mund da. In dem Moment habe ich es zuerst gar nicht begriffen, aber das ist für mich mit das Schönste was man in der Natur erleben kann.
Nenne uns drei Anforderungen an ein Genuss-Erlebnis?
Wichtig ist für mich, dass man es freiwillig macht, dass man Spaß dabei hat und dabei Freude empfindet und den Moment ohne Stress erlebt. Ich erlebe Outdoor-Hochgenuss ganz unterschiedlich: Ich kann im Schönbuch mit meinen Freunden wandern gehen und am Lagerfeuer Würstchen grillen, mich bei etwas total verausgaben oder mich einer Herausforderung stellen und diese schaffen. Genuss hat für mich hier auch nichts mit gutem Wetter zu tun oder mit dem Zusammensein mit bestimmten Personen, das kann ich auch gut alleine machen. Egal was man tut, ist es für mich wichtig Freude und Spaß dabei zu haben – egal wo und wie.
Welche Rolle spielt für dich das in der Natur zu sein?
Es bedeutet für mich auf jeden Fall Genuss, draußen zu sein: Am liebsten verbunden mit Stille oder beschränkt auf die Geräusche und Empfindungen, die es nur in der Natur gibt. Bestimmte Gerüche und Stimmungen wahrzunehmen, die es so nur in der Natur gibt bzw. die ich draußen viel intensiver wahrnehme als in der Stadt unter Leuten. Stille und Ruhe zu erleben, ist für mich zwischenzeitlich das Größte.
Welchen Outdoor-Traum möchtest du dir auf jeden Fall erfüllen?
Ich habe noch ganz viele Träume! Ich würde sofort wieder Norge på langs („Norwegen der Länge nach“) laufen und gerne auch mal im Winter erleben wollen und die Tour nochmal versuchen. Sehr gerne möchte ich noch weiter in den Norden Richtung Spitzbergen, Grönland oder auch Richtung Kanada und Alaska – wenn das klappt, wäre das total schön, ist aber auch kein Muss. Ich glaube, dass ich mit dem was ich schon erlebt habe, die Messlatte ziemlich hoch gelegt habe was schöne Touren angeht. Nichtsdestotrotz möchte ich das natürlich gerne nochmal erleben. Das ist für mich ein Ziel – Skandinavien, der Norden auf jeden Fall.
Zum Abschluss: Welchen ultimativen Tipp für ein tolles Genusserlebnis in der Natur hast du?
Mein ultimativer Tipp ist, habt Spaß und macht euch keinen Stress -genießt den Moment. Das Wichtigste ist raus zu gehen und etwas zu machen, nicht nur davon zu reden. Seinen Träumen nicht nachzutrauern sondern es zu tun, im Großen und im Kleinen.
Mehr über Simon und seine Touren erfahrt ihr auf seiner Webseite: www.simonpatur.de/
Views: 1196